Einschränkung von „Summorum Pontificum“ wäre fatal
„Die Sorge der Päpste ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt, ‚zum Lob und Ruhm Seines Namens‘ und ‚zum Segen für Seine ganze heilige Kirche‘“, mit diesen Worten beginnt das im Juli 2007 veröffentliche Motu Proprio „Summorum Pontificum“ über „die römische Liturgie in ihrer Gestalt vor der 1970 durchgeführten Reform“. „Zum Segen für seine ganze heilige Kirche“, ja, es ist wahr: das Motu Proprio „Summorum Pontificum“ hat da, wo es mit Eifer und Freude umgesetzt wurde, zu einer Blüte des kirchlichen Lebens geführt und vielen Gläubigen den Zugang zu einer Liturgie eröffnet, die noch bis vor wenigen Jahrzehnten das Herzstück allen kirchlichen Lebens war: Einer Liturgie, die das Leben und Wirken so vieler Seliger und Heiliger geprägt hat, einer Liturgie, deren Schönheit und Dignität unbestreitbar scheinen.
Die heilige Messe in der „außerordentlichen Form des römischen Ritus“, wie dieser Ritus nach der Veröffentlichung von „Summorum Pontificum“ offiziell genannt wird, sie ist einer der größten und wertvollsten Schätze der Kirche. Ein Schatz, der durch die Liturgiereform Pauls VI. über viele Jahre hinweg fast verschwunden schien und nur durch den beständigen und heroischen Einsatz vieler Gläubiger und aufgrund des bekräftigten Willens des Papstes „dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt“, zu einer neuen Blüte gelangen konnte. Papst Benedikt XVI. war es, der noch in seinen Kardinalszeiten über das Verhältnis von „neuem“ und „altem Ritus“ schrieb: „An die Stelle der gewordenen Liturgie hat man die gemachte Liturgie gesetzt. Man wollte nicht mehr das organische Werden und Reifen des durch die Jahrhunderte hin Lebendigen fortführen, sondern setzte an dessen Stelle – nach dem Muster technischer Produktion – das Machen, das platte Produkt des Augenblicks.“
Vor diesem Hintergrund verwundert es sehr, was man in diesen Tagen in manch einem Blog liest, ja, was auch die kathnews-Redaktion mittlerweile aus sicherer Quelle erfahren konnte: die Veröffentlichung der Ausführungsbestimmungen für das Proprio „Summorum Pontificum“ steht kurz bevor. Viele Gläubige, darunter auch ich, erhofften sich viel von diesem Dokument. Ja, man hoffte auf die Verbesserung der Situation für den „alten Ritus“ in den Pfarrgemeinden und eigentlich war jedem klar: dieses Dokument wird die Rechte der Gläubigen stärken, die sich für die Tradition der Kirche in Lehre und Liturgie einsetzen. Leider zeichnet sich derzeit ab, dass die Ausführungsbestimmungen weniger erfreulich ausfallen werden, als man es sich erhofft hatte. Das Gegenteil scheint sogar der Fall zu sein: werden diese Bestimmungen das Motu Proprio untergraben? Werden Änderungen durchgeführt, die nicht im Sinne derer sind, die sich der „alten Messe“ verbunden fühlen?
Bei den Kollegen der Blogs „Rorate Caeli“ und „Messa in Latino“ sind zwischenzeitlich Einzelheiten über das neue Dokument durchgesickert. Einzelheiten, die nicht erfreulich sind, ja, Einzelheiten, die in der Tat Anlass zu großer Sorge geben. Demnach soll das Motu Proprio nur noch auf den römischen Ritus im eigentlichen Sinne angewendet werden. Der Mailänder Ritus und auch die zahlreichen Eigenriten der alten Orden sollen fortan davon nicht mehr betroffen werden. Diese Einschränkung wäre ein Schlag gegen die Vielfalt der kirchlichen Tradition. Weiter heißt es, dass es Bischöfen nicht erlaubt sein soll, die Priesterweihe nach der überlieferten Liturgie zu erteilen. Ausgenommen von dieser Einschränkung seien nur altrituelle Gemeinschaften oder Weihen, für die Eine Art „Sondererlaubnis“ von Ecclesia Dei vorliegt.
Weitere Einzelheiten über das scheinbar bevorstehende Dokument sind derzeit nicht bekannt. Die oben genannten Punkte reichen jedoch schon aus, um die Frage zu stellen: „Was passiert hier?“. Warum auf einmal diese Kehrtwende im Pontifikat Benedikts XVI.? War dieses Pontifikat bisher geprägt von einer großen Begeisterung der traditionsverbundenen Gläubigen, so breitet sich derzeit die Angst aus. Die Angst davor, wieder in den Zustand des Schreibens „Ecclesia Dei“ zurück zu fallen. Mit Begeisterung hatten unzählige Katholiken das Motu Proprio „Summorum Pontificum“ aufgenommen und sich gleich an dessen Umsetzung in den Pfarrgemeinden begeben. An so vielen Orten werden inzwischen „alte Messen“ angeboten, völlig unabhängig von altrituellen Gemeinschaften. Die „überlieferte Messe“ ist da angekommen, wo sie hingehört: In den Pfarreien und den Diözesen. Eine Einschränkung von „Summorum Pontificum“ wäre also fatal.
Es ist daher die Pflicht aller Gläubigen, die sich der „alten Messe“ verbunden fühlen, die Chance zu nutzen, gegen die Veröffentlichung der Ausführungsbestimmung in dieser Form zu protestieren. Noch ist es nicht zu spät, dem Heiligen Vater in kindlicher Demut zu verdeutlichen, wie wichtig, segensreich und notwendig „Summorum Pontificum“ und die „außerordentliche Form des römischen Ritus“ für die Kirche sind. „Eher könnte die Erde ohne die Sonne bestehen, als ohne das heilige Messopfer“, sagte einmal der heilige Pater Pio. Ein Satz, dem nichts mehr hinzugefügt werden muss. Besonders nicht, wenn man bedenkt, welch einen Segen „Summorum Pontificum“ seit seiner Veröffentlichung über die heilige Kirche gebracht hat.
Hinweis an alle Gläubigen: Hier geht direkt zum Gesuch den den Heiligen Vater, die Ausführungsbestimmungen zu verhindern. Bitte unterzeichnen auch Sie!