Die Kirche muss man lieben

Sichtbares und wirkmächtiges Zeichen der Gegenwart Christi.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 5. Juli 2014 um 20:35 Uhr
Petersdom

Von Markus Lederer.

In omnibus caritas! In allem Nächstenliebe. Die beiden Hauptgebote Jesu Christi – des Sohnes Gottes, sind klar: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12, 28 – 31). Alles hängt an der Liebe.

Die Kirche Christi ist katholisch

Jedoch lässt sich dieses Gebot der Gottes und Nächstenliebe auch auf die ekklesiologische Dimension erweitern, denn Christus selbst grĂĽndete die Kirche als sichtbares und wirkmächtiges Zeichen des Heils, seiner Gegenwart, in der Welt. Das Zweite Vatikanische Konzil lehrt: „Denn nur durch die katholische Kirche Christi, die das allgemeine Hilfsmittel des Heiles ist, kann man Zutritt zu der ganzen FĂĽlle der Heilsmittel haben. Denn einzig dem Apostelkollegium, an dessen Spitze Petrus steht, hat der Herr, so glauben wir, alle GĂĽter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen Leib Christi auf Erden zu konstituieren, welchem alle völlig eingegliedert werden mĂĽssen, die schon auf irgendeine Weise zum Volke Gottes gehören“ (Dekret ĂĽber den Ă–kumenismus Unitatis redintegratio, Art. 3). Die Väter des Konzils machen deutlich, dass die Kirche Christi zwangsläufig katholisch sein muss, denn katholisch sein bedeutet allumfassend zu sein (Griechisch: kata = betreffs -, oligos –  ganz). Dieser Anspruch des Allumfassend-Seins ist verbunden mit dem Ausspruch Christi, dass man „alle“ Völker zu seinen JĂĽngern machen soll (vgl. Mt 28,19).

Die Kirche Christi ist apostolisch

Des Weiteren ist die Kirche auf ein Fundament gebaut: die Apostel und an ihrer Spitze steht Petrus. Diese apostolische Sukzession ist bis heute ununterbrochen, das kann auch als sichtbares Zeichen ihrer göttlichen Stiftung verstanden werden. Oftmals wird an der petrinischen Vollmachststellung gezweifelt. Jedoch gilt es ideologiefrei den Blick auf die Worte Christi zu lenken und diese mit demĂĽtigen Herzen anzunehmen: „Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht ĂĽberwältigen“ (vgl. Mt 16, 13-18). Es ist schleierhaft, warum heutzutage an dieser sehr deutlichen Aussage Christi gezweifelt und sie oft nach persönlicher Vorliebe uminterpretiert wird. Hier gilt es seine Demut zu beweisen und diesen Ausspruch Christi anzunehmen.

Die eine Kirche Christi

Ferner ist deutlich, dass es nur eine Kirche Christi geben kann. Diese ist wie oben beschrieben heilig, katholisch und apostolisch. Diese Glaubenswahrheit ist bereits im Credo von Nicäa festgeschrieben und wurde im Jahre 451 n. Chr. als autorativ angesehen. Gemäß der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils und des Schreibens Dominus Iesus ist dieser Anspruch, dass die heilige, katholische und apostolische Kirche sich als Vollform von Kirchlichkeit versteht, weiter ausgebaut worden. „Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen. Sie zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus ĂĽbertragen (Joh 21,17), ihm und den ĂĽbrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut (vgl. Mt 28,18 ff), fĂĽr immer hat er sie als „Säule und Feste der Wahrheit“ errichtet (1 Tim 3,15)“ (Dogmatische Konstitution ĂĽber die Kirche Lumen gentium, Art. 8).

Die Kirche Christi „subsistiert“ in der katholischen Kirche

Zusammengefasst bedeutet dies, dass die eine Kirche Christi in der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche voll subsistiert (Lumen gentium, Art. 8). Jedoch ist gemäß des Willens zur Einheit eine ökumenische Bewegung unabdingbar notwendig. „Alle sollen eins sein; wie du Vater, in mir bist und ich in Dir bin, sollen auch sie eins sein, damit die Welt glaubt, dass Du mich gesandt hast.“ (Joh 7,21). Jedoch nimmt die Kirche Christi, die sich auf alle Getaufen bezieht, nichts von den Wahrheiten weg, die in anderen Religionen anzutreffen sind. Es ist der Wunsch, dass die Gemeinsamkeiten gestärkt werden, allerdings geht die Wahrheit stets von der Vollform der Kirchlichkeit aus.

Schließlich will dieser Text bewusst machen, dass wir nicht nur zur Liebe gegenüber den Mitmenschen, Gott und den Sündern angehalten sind, sondern auch zur Liebe gegenüber der Kirche Christi, die er selbst als sichtbares Instrument des Heils in der Welt gegründet hat. Als Christ ist man zum Aufbau der Kirche bestimmt, nicht zu ihrem Abbau. Er selbst ist in der Kirche und die Kirche ist in ihm (vgl. Joh 15,1ff.; Gal 3,28; Eph 4,15-16; Apg 9,5). Seien wir uns also bewusst, dass es die Kirche ist, die uns Ihn in den eucharistischen Gaben schenkt und uns die Befreiung von den Sünden im Sakrament der Beichte gewährt. Wenn man das geistig verarbeitet hat, wird man verstehen, warum man die Kirche Christi lieben muss.

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. BĂĽrger, kathnews

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