Der Vatikan wartet auf die Antwort der Piusbruderschaft

Ferienzeit verursacht Verzögerung.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 25. Juli 2012 um 11:35 Uhr
Kardinal MĂĽller

Vatikan (kathnews). Eine offizielle Antwort des Generaloberen der Piusbruderschaft, S.E. Msgr. Fellay, auf die vom Heiligen Stuhl geänderte Prämbel vom 13. Juni 2012 ist auch nach dem Generalkaptitel der Bruderschaft  nach Angaben von Andrea Tornielli noch nicht im Vatikan eingetroffen. Auch könne durch die Ferienzeit im Vatikan bedingt mit einer der Bedeutung der Angelegenheit angemessenen Schnelle ihrer Behandlung nicht gerechnet werde, so der Vatikanist.

In Bezug auf den Inhalt der Bedingungen beruft sich Tornielli auf jüngste Aussagen des Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof L. Müller. Danach werden auf Seiten des Vatikans vor allem zwei Voraussetzungen für eine vollständige kirchenrechtliche Integration Piusbruderschaft genannt:

Gültigkeit und Rechtmäβigkeit des Novus Ordo

Von der Piusbruderschaft wird erwartet, dass sie nicht nur die Gültigkeit des Messbuches Pauls VI. (Novus Ordo Missae) anerkennt, sondern auch dessen Rechtmäβigkeit. Das schlieβt freilich Kritik an liturgischen Missbräuchen und an der Umsetzung der Liturgiereform nach dem Konzil nicht aus. Auch der heutige Papst hat, vor allem als Kardinal, mehrmals die Liturgiereform nach Vaticanum II und deren Umsetzung kritisiert und liturgische Missbräuche angeprangert. Die grundsätzliche Anerkennung des “neuen Messbuches” schlieβt selbstverständlich keineswegs aus, dass innerhalb der Piusbruderschaft und den  von ihnen anvertrauten Pfarreien ausschlieβlich der Messordo gefeiert wird, wie er bis 1962 in Geltung war und nach dem MP Proprio Summorum Pontificum durch Papst Benedikt XVI. allgemeinkirchlich wieder zugelassen worden ist.

Anerkennung des authentischen Lehramtes von Vaticanum II

Das Ziel des Dialoges mit der Piusbruderschaft sei die Überwindung der Interpretationsschwierigkeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils. Nicht zur Debatte stünden dabei freilich Texte und Aussagen des Konzils, die den geoffenbarten Glauben betreffen. Ferner gelte es zu beachten: Ein Ökumenisches Konzil ist immer ein Handeln des höchsten Lehramtes der Kirche. Behauptungen, dass authentische Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils  mit der Tradition der Kirche im Widerspruch stünden, seien falsch, so Erzbischof Müller.

Foto: Erzbischof MĂĽller – Bildquelle: M. BĂĽrger, kathnews.de

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