Der Glaubensgehorsam

Katechismus der Katholischen Kirche.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 11. Dezember 2012 um 14:07 Uhr
Hl. Gottesmutter Maria

»Im Glauben gehorchen [ob-audire] heißt, sich dem gehörten Wort in Freiheit unterwerfen, weil dessen Wahrheit von Gott, der Wahrheit selbst, verbĂŒrgt ist. Als das Vorbild dieses Gehorsams stellt die Heilige Schrift uns Abraham vor Augen. Die Jungfrau Maria verwirklicht ihn am vollkommensten. Abraham – „der Vater aller Glaubenden“. In seiner Lobrede auf den Glauben der Vorfahren betont der HebrĂ€erbrief ganz besonders den Glauben Abrahams: „Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen wĂŒrde“ (Hebr 11, 8 ) [Vgl. Gen 12,1-4.]. Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder und Pilger im verheißenen Land [Vgl. Gen 23,4.] auf. Aufgrund des Glaubens empfing Sara den verheißenen Sohn. Aufgrund des Glaubens endlich brachte Abraham seinen einzigen Sohn als Opfer dar [Vgl. Hebr 11,7.].

Abraham verkörpert somit die Definition des Glaubens, die der HebrĂ€erbrief vorlegt: „Glaube ist Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebr 11, 1). „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“ (Röm 4,3) [Vgl. Gen 15,6.]. Weil er „stark im Glauben“ war (Röm 4,20), ist Abraham „zum Vater aller, die … glauben“, geworden (Röm 4,11) [Vgl. Röm 4,18; Gen 15,5.]. Das Alte Testament ist reich an Zeugnissen solchen Glaubens. Der HebrĂ€erbrief hĂ€lt eine Lobrede auf den vorbildlichen Glauben der Vorfahren, der ihnen „ein ruhmvolles Zeugnis“ verschaffte (Hebr 11,2) [Vgl. Hebr 11,39.]. Doch Gott hatte „fĂŒr uns etwas Besseres vorgesehen“ (Hebr 11,40): die Gnade, an seinen Sohn Jesus zu glauben, an den „Urheber und Vollender des Glaubens“ (Hebr 12,2).

Maria – „Selig ist die, die geglaubt hat!“ Die Jungfrau Maria ĂŒbt den vollkommensten Glaubensgehorsam. Da sie glaubte, daß fĂŒr Gott „nichts unmöglich“ ist (Lk 1,37) [Vgl. Gen 18,14.], nahm sie die vom Engel gebrachte AnkĂŒndigung und Verheißung im Glauben entgegen und gab ihre Einwilligung: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort“ (Lk 1,38). Elisabet begrĂŒĂŸte sie: „Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfĂŒllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45). Um dieses Glaubens willen werden alle Geschlechter sie seligpreisen [Vgl. Lk 1,48.]. WĂ€hrend ihres ganzen Lebens, auch in ihrer letzten PrĂŒfung [Vgl. Lk 2,35.], als Jesus, ihr Sohn, am Kreuz starb, wankte ihr Glaube nicht. Maria gab ihren Glauben, daß das Wort Gottes „in ErfĂŒllung gehen wird“, nie auf. Darum verehrt die Kirche in Maria die lauterste Glaubensgestalt.«

Textquelle: KKK [144-149]

Foto: Hl. Gottesmutter Maria – Bildquelle: C. Steindorf, kathnews

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