Dem Kronprinzen die letzte Ehre erwiesen
Budapest (kathnews). Am Nachmittag fand in der Budapester Stephansbasilika ein weiteres Requiem für den verstorbenen Erzherzog Otto von Österreich statt. Erzherzog Otto war Sohn des letzten ungarischen Königs und somit Kronprinz von Ungarn. Die Totenmesse wurde zelebriert durch den Esztergomer Erzbischof Kardinal Laszlo Paskai. Wie bereits bei den vergangenen Gottesdiensten für den verstorbenen Erzherzog, nahmen bei der heiligen Messe in Ungarn dessen Kinder, Enkel und Urenkel an der Liturgie teil. Neben zahlreichen Vertretern des europäischen Hochadels und hunderten Bürgern waren auch der ungarische Staatschef Pal Schmitt und der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjen bei dem Requiem anwesend.
Der Erzbischof bezeichnete den Verstorbenen in seiner Predigt als einen großen Europäer, der „sich unermüdlich für den Frieden und das Einvernehmen zwischen den Völkern einsetzte“. Der Herr habe Otto von Österreich ein langes Leben und ein großes geistiges Talent geschenkt, betonte der Erzbischof. Dieses habe der Verstorbene stets zum Nutzen der Gesellschaft eingesetzt. Der Geistliche unterstrich auch das Engagement des Erzherzogs für die Einheit Europas und den Fall des „Eisernen Vorhangs“. Kardinal Laszlo Paskai bezeichnete Otto von Österreich als ein moralisches Vorbild für alle Politiker.
Am Abend wird die Urne mit dem Herzen des Erzherzogs in der Unterkirche der Basilika der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma im engsten Familienkreise beigesetzt. Es ist eine alte Tradition des österreichischen Erzhauses, dass das Herz eines Verstorbenen in einer eigenen Urne beigesetzt wird. Früher wurden diese Urnen in der Wiener Augustinerkirche beigesetzt. Die Herzen von Kaiser Karl und Kaiserin Zita hingegen wurden gemeinsam in einer neu angelegten Familiengruft der Habsburger unter der Loretokapelle des Klosters Muri im Kanton Aargau in der Schweiz beigesetz.