Das Wittenberger Fest

Das Internationale Zeitungsmuseum Aachen präsentiert eine Sonderausstellung: „Das Reformationsjubiläum im Spiegel der Presse“.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 21. Juni 2017 um 16:36 Uhr
Dr. Martin Luther

Von Gero P. Weishaupt

Aachen (kathnews). In diesem Jahr wiederholt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers. Mit ihnen wurde am 17. Oktober 1517 die Reformation eingeläutet. Ob Luther jemals seine Thesen am Portal der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hat, gilt unter den Historikern als unwahrscheinlich.

Gedenkjahr

Zahlreich sind die Veranstaltungen, die anlässlich dieses besonderen „Lutherjahres“ in Deutschland, dem Kernland der Reformation, stattfinden. Ob es sich dabei um eine „Reformationsjubiläum“ handelt, ist aus katholischer Sicht mehr als fragwürdig. Denn wie kann man eine Kirchenspaltung, eine Kirchentrennung, kurzum: ein Schisma feiern? “Eine solche Spaltung widerspricht … ganz offenbar dem Willen Christi, sie ist ein Ärgernis für die Welt und ein Schaden für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums vor allen Geschöpfen“, so das Zweite Vatikanische Konzil unumwunden in der Einleitung zu seinem Dekret über den Ökumenismus Unitatis Redintegratio, Nr. 1.

Ziel der Ökumene gemäß Vatikanum II

FĂĽr Katholiken kann es 2017 deswegen nur um ein Gedenken gehen. Bei Katholiken wie bei Protestanten sollte das Gedenkjahr 2017 auch Anlass sein zu Besinnung, Schuldbekenntnis und BuĂźe, zugleich aber der Hoffnung, dass – wie das Zweite Vatikanische Konzil es formulierte – die getrennten Christen dem Leib Christi völlig eingegliedert werden, der in der Katholischen Kirche in seiner FĂĽlle subsistiert (LG 8). „Denn“, so die Konzilsväter, „nur durch die katholische Kirche Christi, die das allgemeine Hilfsmittel des Heiles ist, kann man Zutritt zu der ganzen FĂĽlle der Heilsmittel haben. Denn einzig dem Apostelkollegium, an dessen Spitze Petrus steht, hat der Herr, so glauben wir, alle GĂĽter des Neuen Bundes anvertraut, um den einen Leib Christi auf Erden zu konstituieren, welchem alle völlig eingegliedert werden mĂĽssen, die schon auf irgendeine Weise zum Volke Gottes gehören“ (UR, 3). Nur die Eingliederung in die völlige sichtbare Gemeinschaft, „die das allgemeine Hilfsmittel des Heiles ist“ und unter der Leitung von Papst und Bischöfen steht, kann Ziel der Ă–kumene sein und Gegenstand jener Hoffnung, die Katholiken und Protestanten in diesem Reformationsgedenkjahr ermutigen soll. Mit der sichtbaren Eingliederung in diese wahre Kirche Christi unter der Leitung des Nachfolgers Petri und der Nachfolger der Apostel ist die Einheit der Christen wiederhergestellt.

Das Reformationsgedenken im Spiegel der Presse

Reformationsgedenken haben darum – sicher seit Beginn der ökumenischen Bewegung – immer auch einen ökumenischen Aspekt. In allen Jahrhunderten nach der Reformation gab es Gedenkjahre. Sie schlugen sich auch nieder in Medien. Im Zeitalter, als es noch kein Internet und Fernsehen gab, waren das vor allen Dingen Kupferstiche, Gemälde, MĂĽnzen, Medaillen, Festschriften, Denkmäler und Kirchenneubauten. Nicht zuletzt aber auch Zeitungen.

Das Internationale Zeitungsmuseum in Aachen präsentiert vom 3. Juni bis 3. September 2017 in der Sonderausstellung „Das Wittenberger Fest. Das Reformationsjubiläum im Spiegel der Presse“ ausgewählte Periodika aus seinem Bestand. Sie gewähren aufschlussreiche Einblicke in die internationale Presseberichterstattung vergangener Reformationsgedenkjahre. Zehn Originale und einige Faksimiles veranschaulichen, wie sich das Lutherbild und die Stoßrichtungen des Reformationsgedenkens in den Jahrzehnten zwischen 1817 und 1967 veränderten.

Trias in Aachen

Die Ausstellung ist Teil einer Trias von Sonderausstellungen in Aachen anlässlich des 500. Reformationsgedenkens. Alle drei stehen unter dem Thema „Aachen und die Reformation“. Im Aachener Stadtmuseum Centre Charlemagne erwartet den Besucher eine Sonderausstellung über „Das Ringen um den rechten Glauben. Reformation und Konfessionalisierung zwischen Maas und Rhein“. Das Couven Museum zeigt „Gold und Silber aus Klöstern des Dreiländerecks. Frommen Stiftungen von Bürgertum und Adel“.

 

Internationales Zeitungsmuseum Aachen

PontstraĂźe 13

52062 Aachen

Öffnungszeiten: Di-So 10.00 – 17.00 Uhr

www.izm.de

 

Centre Charlemagne – Stadtmuseum Aachen

Katschhof 1

52062 Aachen

Öffnungszeiten: Di-So 10.00 – 17.00 Uhr, Do 10.00 – 20.00 Uhr

www.centre-charlemange.eu

 

Couven Museum

HĂĽhnermarkt 17

52062 Aachen

Öffnungszeiten: Di-So 10.0 – 17.00 Uhr

www.couven-museum.de

Foto: Dr. Martin Luther – Bildquelle: Kathnews

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