Bundestagswahl belegt strukturelle Mehrheit für das „bürgerliche Lager”

Ein Kommentar von Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster.
Erstellt von Felizitas Küble am 23. September 2013 um 10:34 Uhr

Berlin (kathnews/CF). Unabhängig von der Analyse einzelner Partei-Ergebnisse, die teils erfreulich (CSU, CDU), teils unerfreulich (FDP) oder ambivalent (großer Achtungserfolg, aber kein Parlamentseinzug für AfD) ausfallen, enthält diese Bundestagswahl ein Resultat, das insgesamt und auf lange Sicht für das „bürgerliche” Spektrum in Deutschland positiv und entscheidend ist: Es ergibt sich nämlich rechnerisch eine strukturelle Mehrheit für das nicht-linke, das „bürgerliche Lager” in Deutschland. Zählt man die Stimmen für die Union (CDU/CSU), FDP und AfD zusammen, so wird dies deutlich, denn auch wenn FDP und AfD nicht im Bundestag vertreten sein werden, so ist dieses Wählerpotential gleichwohl vorhanden, steht also zukünfig potentiell wieder zur Verfügung – was auch für kommende Landtagswahlen gilt. Oder anders herum formuliert: Rote, Grüne und Ultra-Rote (Linkspartei) erreichen gemeinsam keine rechnerische Mehrheit, das bürgerliche Spektrum kommt hingegen locker auf über 50%.

Größter strategischer Fehler der AfD: Antreten bei Hessen-Wahl

Was die euro-kritische, liberal-konservative AfD betrifft, so verdient sie neben Respekt für ihren großen Achtungserfolg auch Kritik, weil sie völig sinnlos bei der Landtagswahl in Hessen antrat: dadurch hat sie nämlich die dortige CDU-FDP-Regierung „gestürzt”, was unverantwortlich ist und von vornherein eine ernste Gefahr darstellte. Das Antreten zur Hessenwahl war schlicht absurd, wie ich mehrfach – bereits vor acht Wochen – in CHRISTLICHES FORUM schrieb, denn erstens geht es bei einer Landtagswahl nicht um den Euro und die verfehlte ESM-Rettungspolitik der EU, zweitens ist die CDU in Hessen immerhin weitaus konservativer als im Bundesdurchschnitt. Drittens hat die AfD als neue Partei bei einer Landtagswahl natürlich weniger Chancen, die 5%-Hürde zu knacken, als bei der Bundestagswahl. Auch dies hat sich bestätigt. Nur ein schwacher Trost ist es da, daß die AfD wenigstens nicht so verrückt war, bei der bayerischen Landtagswahl anzutreten.

Quelle: Christliches Forum

Foto: Reichstag in Berlin – Bildquelle: Marcela auf Commons, CC

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