Bildungsministerin: „Ehe für alle“ wandelt unsere Familien und verändert unsere Gesellschaft

Jürgen Liminski (Die Tagespost): Rot-grüne Politiker empörten sich über die Aussagen der Ministerin, doch Argumente konnten sie nicht vortragen.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 5. Dezember 2018 um 14:03 Uhr
Reichstag in Berlin

Berlin (kathnews). Die Empörung von Seiten roter und grüner Politiker war groß, als Bildungsministerin Anja Karliczek von der CDU öffentlich in einem Interview Kritik geübt hatte an dem überstürzt erlassenen Gesetz zur rechtlichen Gleichstellung homosexueller Paare mit heterosexuellen Paaren. Das Gesetz sei überstürzt gewesen, weil es vorab keine gesellschaftliche Debatte gegeben habe. „So, wie wir es gemacht haben, hat es eher für Polarisierung gesorgt“, zitiert die Tagespost die Ministerin. Diese fordere „Langzeitstudien zum Wohlergehen von Kindern, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufwachsen. … Solange Kinder diskriminiert werden in Schulen oder in irgendeiner Weise gemobbt werden – so lange habe wir ein Problem“. Die Öffnung der Ehe für Homosexuelle und deren rechtlicher Gleichstellung führe zu einem „tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel von Familie und Gesellschaft“, so die Prognose der Ministerin.

Keine Argumente der rot-grünen Politiker

Das rot-grüne Lager reagierte allerdings auf die Äußerungen der CDU-Ministerin nicht mit Argumenten, sondern mit Empörung. Das konstatierte Jürgen Liminski in einem Beitrag in der katholischen  Wochenzeitung „Die Tagespost“ vom 29. November 2018. „Allen Reaktionen gemeinsam ist, dass sie keine Argumente sind. Hier und da wird pauschal auf Studien verwiesen, konkret genannt wird keine.“ Darum habe die Ministerin recht: „Eine Langfriststudie über die Auswirkungen der Erziehung gleichgeschlechtlicher Elternpaare fehlt und genau das wäre erforderlich“, so Liminski.

Homoehe stellt Gefahr dar für die Identitätsfindung des Kindes

Er fährt fort: „Gegen solche Studien wehrt sich die Homo-Lobby und mobilisiert lieber ihre publizistischen und politischen Hilfstruppen, um jeden Versuch im Keim zu ersticken. Das geschieht dann mit Schmähungen und der üblichen Arroganz.“ Dabei habe Frau Karliczek ausdrücklich ihre Forderung im Hinblick auf den Schutz von Kindern aus „Regenbogenfamilien“ vor Mobbing in der Gesellschaft verbunden. Den anderen, sehr ernstzunehmenden und gerade für die Zukunft der Gesellschaft entscheidende Punkt habe die Ministerin in dem Interview gar nicht angesprochen: den Schutz der Identität dieser Kinder.

Liminski weist darauf hin, dass „in der bisherigen Forschung … unbestritten (ist), dass Vater und Mutter beide zur Identitätsfindung des Kindes beitragen. Nur in einer Langzeitstudie von mehr als 16 Jahren – also über die Pubertät hinaus – wäre nun herauszufinden, ob der fehlende Teil der biologischen Elternschaft Auswirkungen auf die Identitätssuche hat“.

Doch davon wollen die „Ideologen in der roten und grünen Parteienlandschaft nichts hören, nichts sehen, und sie wollen auch nicht darüber reden“, schreibt Liminksi. „Vielleicht hat die Ministerin sogar recht, wenn sie sagt, die ‚Ehe für alle‘ sei ‚überstürzt‘ eingeführt worden. Anja Karliczek: „Wir verschieben eine ganze Gesellschaft und reden nicht mal darüber“

Foto: Reichstag in Berlin – Bildquelle: Michael J. Zirbes

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