Benedikt XVI.: Der Papst ist nicht Herrscher, sondern oberster Diener des Glaubens

Nicht die Religion dem Menschen anpassen, sondern den Mensch der Religion.
Erstellt von Felizitas KĂŒble am 29. Dezember 2016 um 10:44 Uhr
Papst Benedikt XVI.

Die Kirche Christi ist nicht auf menschlicher WillkĂŒr aufgebaut, auch nicht auf EigenmĂ€chtigkeiten von Bischöfen oder PĂ€psten, sondern sie beruht auf der Offenbarung Gottes im Alten und Neuen Bund, besonders auf der Botschaft Jesu. Unsere christliche Heilslehre wird in der Bibel und der apostolischen Tradition der Kirche bezeugt. Christus hat seinen Aposteln priesterliche Vollmachten verliehen, um Menschen zu Gott zu fĂŒhren, aber nicht etwa das Recht, seine göttliche Lehre oder die heiligen Sakramente (wozu auch die Ehe gehört) zu verĂ€ndern. Auch der Papst ist kein Herrscher ĂŒber den Glauben, sondern ihr oberster Diener. Der katholische Philosoph Dietrich von Hildebrand schrieb, er betrachte es als den grĂ¶ĂŸten Irrtum unserer Zeit, daß die Religion dem Menschen angepaßt werden solle und nicht der Mensch der Religion.

Papst Benedikt erklĂ€rte in dem Interviewbuch „Gott und die Welt“ folgendes dazu: „Der Papst ist dabei nicht der oberste Herrscher – er nennt sich ja seit Gregor dem Großen ‚Knecht der Knechte Gottes‘ -, sondern er sollte, so pflege ich das auszudrĂŒcken, der Garant des Gehorsams sein, dass die Kirche nicht machen kann, was sie möchte. Der Papst selbst kann auch nicht sagen, die Kirche bin ich, oder die Überlieferung bin ich, sondern im Gegenteil, er ist gebunden, er verkörpert diese Bindung der Kirche
 Der Papst ist also nicht das Organ, durch das man sozusagen eine andere Kirche herbeirufen kann, sondern er ist der Schutzwall gegen EigenmĂ€chtigkeit. Ich nenne ein Beispiel: Vom Neuen Testament her wissen wir, dass die sakramentale, vollzogene Ehe unkĂŒndbar, untrennbar ist. Nun gibt es Strömungen, die sagen, der Papst könnte das natĂŒrlich Ă€ndern. Nein, er kann es eben nicht Ă€ndern.“

Textquelle: Christliches Forum

Foto: Papst Benedikt XVI. – Bildquelle: Fabio Pozzebom/ABr

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