„Barmherzigkeit und Gerechtigkeit gehören zusammen“
Berlin (kathnews). Der Vorsitzende des Katholischen Forums „Leben in der Illegalität“, Bischof Norbert Trelle (Hildesheim), hat den Zusammenhang zwischen unmittelbarer Nothilfe im Sinne barmherzigen Handelns und dem anwaltschaftlichen Einsatz für strukturelle Verbesserungen der Situation von Menschen ohne Aufenthaltsstatus betont. Im Rahmen der VII. Jahrestagung Illegalität äußerte er sich neben anderen Migrationsexperten zu dem Thema „Anpassung an die Realität? Wege zu politischen Antworten auf irreguläre Migration“
Trelle forderte die Bundesregierung auf, die schon lange angekündigte Gesetzesreform endlich umzusetzen und Kindern ohne Aufenthaltsstatus den Schulbesuch zu ermöglichen. Er sei davon überzeugt, „dass Gesellschaft und Politik bereit sind, die Spannung zwischen Ordnungsrecht und grundlegenden sozialen Rechten im Sinne pragmatischer Lösungen, die beiden Seiten gerecht werden, auszuhalten.“ Die von Innensenator Körting in die Podiumsdiskussion eingebrachte stichtagsbezogene Amnestie könne indes die strukturellen Probleme nicht lösen.
Die VII. Jahrestagung Illegalität wurde vom Katholischen Forum „Leben in der Illegalität“, dem Rat für Migration und der Katholischen Akademie in Berlin durchgeführt. Beim Rat für Migration handelt es sich um einen unabhängigen Zusammenschluss von Migrationswissenschaftlern. Das Katholische Forum „Leben in der Illegalität“ wurde auf Initiative der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz im Jahre 2004 als Zusammenschluss aller katholischen Organisationen, die sich mit der Situation von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus auseinandersetzen, gegründet.