Abschluss der Generalversammlung des Regnum Christi

Kollegiale Leitung und beratendes Stimmrecht fĂĽr Laien.
Erstellt von Legionäre Christi am 10. Dezember 2018 um 22:10 Uhr

Düsseldorf (kathnews/Legionäre Christi/Regnum Christi). Am Abend des 6. Dezember schloss die Generalversammlung des Regnum Christi in Rom, die am 19. November begonnen hatte. Die Generalversammlung setzte sich aus insgesamt 91 Delegierten zusammen: 37 Legionäre Christi (40,6 Prozent; 16 von Amts wegen, 21 durch Wahl), 30 Laien (33 Prozent; einer von Amts wegen, 29 durch Wahl, davon 13 Frauen und 17 Männer); 18 gottgeweihte Frauen (20 Prozent; sechs von Amts wegen, 12 durch Wahl) und sechs gottgeweihte Männer (6,4 Prozent; alle sechs von Amts wegen). Die Delegierten kommen aus 14 verschiedenen Ländern: Argentinien, Österreich, Brasilien, Kanada, Chile, Italien, Mexiko, El Salvador, Spanien, USA, Philippinen, Frankreich, Venezuela und Deutschland.

Mit anwesend war auch P. Gianfranco Ghirlanda SJ, päpstlicher Assistent für den Revisionsprozess der Statuten des Regnum Christi. In seinen Eröffnungsworten sprach er zu den Delegierten über die Grundlagen der Statuten und betonte die Komplementarität der vier Zweige im Regnum Christi: „Wir befinden uns am Ende eines langen Weges, der mindestens sechs Jahre gedauert und viel Energie erfordert hat. Wir danken vor allem jenen, die mit viel Mühe, Engagement und Geduld die Arbeit der Zusammenfassung aller Teilschritte und die Vorbereitung der Textentwürfe vorangebracht haben. Wir sind auf der Suche nach der am besten geeigneten kirchenrechtlichen Form für das Regnum Christi, um die Autonomie und Einheit jedes Zweiges in der Gemeinschaft zu bewahren. Das bedeutet vor allem Vertrauen in Gott, der uns führt.”

Hauptanliegen der Generalversammlung war es, die neuen Generalstatuten für die zukünftige Regnum-Christi-Föderation und die Satzungen für die Laienmitglieder im Regnum Christi fertigzustellen und zu verabschieden.

Gründung der „Regnum-Christi-Föderation“

Das Regnum Christi bittet den Heiligen Stuhl nun, kanonisch als eine Föderation anerkannt zu werden, die kollegial zwischen den Legionären Christi, den gottgeweihten Frauen und gottgeweihten Männern gebildet und geleitet wird, mit beratendem Stimmrecht der Laien, die sich der Föderation individuell anschließen. Das Regnum Christi befindet sich somit auf der Zielgeraden jenes Weges, den es seit 2010 mit Hilfe der Kirche beschreitet, um eine seiner Realität entsprechende Rechtsform zu erlangen, und außerdem neue Statuten, die dem Heiligen Stuhl und den entsprechenden kirchlichen Behörden jetzt vorgelegt werden.

Das Regnum Christi wird von den Legionären Christi, gottgeweihten Frauen und gottgeweihten Männern und den Laien gebildet. Die dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegten Generalstatuten beschreiben auch den Ort der Begegnung, den diese vier Berufungen innerhalb der Gemeinschaft hinsichtlich ihres Charismas und ihrer gemeinsamen Mission, ihrer Spiritualität, ihrer Mitglieder, ihrer Organisation und ihrer Leitung gemeinsam erkannt haben.

Während der letzten acht Jahre der Erneuerung haben die Legionäre Christi neue Konstitutionen erarbeitet, die im Februar 2014 von Papst Franziskus approbiert worden waren. Erst am 27. November 2018 hatte Kurienerzbischof José Rodríguez Carballo OFM (Sekretär der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens) die offiziellen kirchlichen Dokumente der kanonischen Anerkennung der gottgeweihten Frauen und Männer im Regnum Christi überreichen können. Die beiden Dekrete beinhalten sowohl die Anerkennung beider Gemeinschaften als „Gesellschaften des apostolischen Lebens“ als auch der jeweiligen Statuten.

Außerdem haben die Laien im Regnum Christi während der Generalversammlung 2018 ihre eigene Satzung ausgearbeitet, ein Sekundärrecht, das direkt mit dem Generalstatut des Regnum Christi verbunden ist.

Mitverantwortung

Während des Revisionsprozesses der Statuten ist ferner deutlich geworden, dass jede der vier Berufungen im Regnum Christi für die Bewahrung des gemeinsamen Charismas mitverantwortlich ist und dass der Wert der Autonomie jedes Zweigs in der Gemeinschaft und die Bedeutung seiner eigenen kanonischen Form anerkannt wird.

Zugehörigkeit der Legionäre Christi zum Regnum Christi

Während des Erneuerungsprozesses wurde die Zugehörigkeit der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi zum Regnum Christi auf untrennbare Weise sowohl im Generalkapitel der Legionäre Christi 2014 (CCG 2014, 2) als auch in der Mitteilung des Generalkapitels vom April 2018 bestätigt (CCG 2018, 12).

Kollegiale Leitung, Mitspracherecht und beratendes Stimmrecht der Laien

Die Kollegialität der Leitung der Föderation ist eine weitere große Neuerung. Es ist ein Fortschritt und Ausdruck einer erneuerten Form der Ausübung der Autorität im Dienst der gemeinsamen Mission des Regnum Christi. Es zeigt den Geist der Gemeinschaft und die Komplementarität der Berufungen, wobei die Autonomie jeder Berufung respektiert wird.

Das leitende Organ der Föderation wird Leitungsrat genannt werden. Es wird von den Direktoren der gottgeweihten Zweige – Legionäre Christi, gottgeweihte Frauen und gottgeweihte Männer – sowie von zwei Laien mit Mitspracherecht und beratendem Stimmrecht gebildet werden.

Die Laien haben ihrerseits die Bedeutung der Vertiefung in ihrer Identität als Laien im Regnum Christi und in der Kirche zum Ausdruck gebracht, da sie „die Notwendigkeit sehen, in Zukunft in der Harmonie zwischen der juristischen Identität und der charismatischen Realität des Regnum Christi zu wachsen“.

Ausdruck einer erneuten und gemeinsamen Spiritualität

Die Generalstatuten sind außerdem Ausdruck einer erneuerten und gemeinsamen Spiritualität und der gemeinsamen Prinzipien für das apostolische Wirken. Sie beschreiben ebenfalls klar die geistigen Grundlagen des Regnum Christi. Seine Mitglieder streben danach, durch die eigene Heiligung und das apostolische Wirken, „Gott die Ehre zu geben und das Reich Gottes in den Herzen der Menschen und in der Gesellschaft gegenwärtig zu machen“ (EFRC 7).

Einstimmige Ratifizierung

Die Statuten der Regnum-Christi-Föderation wurden in der Generalversammlung mit 58 Stimmen bei 2 Gegenstimmen und 1 Enthaltung beschlossen. Die Generalversammlungen der gottgeweihten Frauen und Männer ratifizierten sie einstimmig. Das Generalkapitel der Legionäre Christi hat die Statuten seinerseits mit 59 Stimmen bei einer Enthaltung ratifiziert.

Die höchsten Entscheidungsgremien der drei gottgeweihten Zweige im Regnum Christi (Generalkapitel der Legionäre Christi und die Generalversammlungen der gottgeweihten Frauen und gottgeweihten Männer im Regnum Christi) haben am 6. Dezember 2018 ihren Willen zur Gründung der „Regnum-Christi-Föderation“ formell zum Ausdruck gebracht und die zu erlassenden Statuten unterschrieben. Diese liegen nun dem Heiligen Stuhl zur Prüfung und Approbation vor.

Der Weg der Erneuerung war ein partizipativer und globaler Prozess, an dem sich seit 2010 alle ca. 22.000 Mitglieder der vier Zweige des Regnum Christi beteiligen konnten.

Die Legionäre Christi

Die Legionäre Christi sind eine Priester-Kongregation päpstlichen Rechts. Sie wurde 1941 in Mexiko gegründet und 1948 bzw. 1965 auf diözesaner und weltkirchlicher Ebene anerkannt. Die Ordensgemeinschaft zählt aktuell 1.537 Mitglieder (darunter Novizen, Ordensleute und Priester), die in 21 Ländern der Welt tätig sind, vier Mitglieder der Legionäre Christi sind Bischöfe. Die Priester, Ordensleute und Novizen der Legionäre Christi kommen aus 40 verschiedenen Ländern. Die Gemeinschaft widmet sich als missionarischer Orden vor allem der Verkündigung und der Ausbildung.

Zusammen mit der Apostolatsbewegung Regnum Christi bilden die Legionäre Christi eine geistliche Familie. Das Regnum Christi zählt weltweit 21.300 Laienmitglieder, 526 gottgeweihte Frauen und 63 gottgeweihte Männer. Teil des Regnum Christi bildet die internationale Kinder- und Jugendorganisation ECYD, ihr gehören insgesamt 11.584 Mädchen und Jungen an. In Österreich und Deutschland zählt das Regnum Christi 49 bzw. 420 Mitglieder. [Stand 31. Dezember 2017]

In Deutschland sind die Legionäre Christi und das Regnum Christi seit 1988 tätig und haben heute Niederlassungen in Neuötting-Alzgern (Noviziat), Bad Münstereifel (Apostolische Schule) und Düsseldorf (Territorialdirektion und Kommunität). Sie betreuen Mitglieder des Regnum Christi und begleiten deren Initiativen v.a. in den Bereichen Ehe, Familie und Spiritualität in 12 deutschen Bistümern und sind auch in anderen seelsorglichen Aufgaben tätig (z.B. Schulseelsorge und Pfarrmissionen). Sie arbeiten vorwiegend in Schulen und Universitäten, in Mission und Entwicklungshilfe, im Bereich der Medien und in der Jungend- und Familienpastoral sowie in der Diözesanpriesterausbildung.

Textquelle: Pressemeldung Legionäre Christi / Regnum Christi

Foto: LC – Abschluss der Generalversammlung 2018 – Bildquelle: Legionäre Christi

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung