21 Tote bei Terroranschlag auf Christen in Ägypten
Alexandria (kathnews). Bei einem Bombenanschlag auf koptische Christen in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria wurden am frühen Morgen des Neujahrstages 21 Gläubige getötet, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Medien berichten, dass sich ein Selbstmord-Attentäter im Anschluss an die Mitternachtsliturgie in einem Fahrzeug vor der Kirche in die Luft gesprengt habe. Die Liturgie sei von rund 1.000 Gläubigen besucht worden, so der koptische Priester Mena Adel. Gerade als die Gottesdienstbesucher die Kirche verließen habe sich die Explosion ereignet. Zunächst sprachen Verantwortliche des Innenministeriums von sieben Toten und 24 Verletzten, diese Zahlen mussten jedoch mittlerweile nach oben korrigiert werden.
Nach dem Anschlag kam es zu Ausschreitungen auf den Straßen in der Nähe der Kirche. Aufgebrachte Christen lieferten sich Straßenkämpfe mit den staatlichen Sicherheitskräften. Ägyptens Präsident Husni Mubarak hat Christen und Muslime in dem Land inzwischen aufgerufen, gegen die „Kräfte des Terrorismus“ Geschlossenheit zu demonstrieren. Mubarak rief dazu auf, dass sich alle Ägypter gegen jene wenden sollten, die die Sicherheit des Landes, seine Stabilität und die Einheit der Bürger bedrohten. Ob das Terror-Netzwerk Al Qaida für den Anschlag verantwortlich ist, ist momentan noch offen. Der Gouverneur von Alexandria, Adel Labib , zeigte sich jedoch unmittelbar nach dem Anschlag davon überzeugt, dass das Terror-Netzwerk hinter der Bluttat steckt. Im staatlichen Fernsehen sagte er nach einem Bericht der BILD: „Al-Qaida hat mit Angriffen auf Kirchen in Ägypten gedroht“.
Papst Benedikt XVI. rief die Regierungen der Welt vor dem Hintergrund des Anschlags dazu auf, Christen in ihren Ländern besser zu schützen. Die Regierungen müssten mit „konkretem und dauerhaftem Engagement“ und nicht nur mit Worten gegen religiöse Intoleranz und Diskriminierung vorgehen, so das Oberhaupt der Kirche bei der traditionellen Neujahrsmesse im Petersdom. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) zeigte sich bestürzt über den Anschlag. „Ich verurteile diesen Akt der Brutalität gegen Menschen, die bei einer Messe friedlich das neue Jahr begehen wollten, auf das Schärfste.“, so Westerwelle.