Was zählt ist die Wahrheit

Bischöfe sollen sich nicht von „Meinung der Menschen“ leiten lassen.
Erstellt von Martin Bürger am 6. Januar 2012 um 12:52 Uhr

Vatikan (kathnews). Zwei Priester haben heute Morgen, am Fest der Erscheinung des Herrn, durch Papst Benedikt XVI. im Petersdom die Bischofsweihe erhalten. Bei den neuen Bischöfen handelt es sich um Charles John Brown, der als Apostolischer Nuntius in Irland tätig sein wird, und Marek Solczyński, die die gleiche Aufgabe in Georgien und Armenien erfüllen wird. In seiner Predigt ging der Heilige Vater zunächst auf die Bedeutung der Weisen aus dem Morgenland ein, deren Weg „für die Liturgie nur der Anfang einer großen Prozession, die sich die ganze Geschichte hindurch fortsetzt“, sei. Zuerst seien die Hirten zum Christkind gepilgert, anschließend aber auch die Weisen dieser Welt, denen über die Jahrhunderte wiederum viele gefolgt seien.

Bei allen Verschiedenheiten der Berufungen und der Aufträge in den Gestalten, die als erste Heiden den Weg zu Christus fanden, dürfe man auch Hinweise für den Auftrag der Bischöfe suchen, schlug Papst Benedikt den gedanklichen Bogen zur Bischofsweihe. Die Weisen seien Männer der Wissenschaft gewesen, die sich aber nicht nur mit Wissenszuwach begnügt hätten: „Sie wollten verstehen, worum es im Menschsein geht.“ Gleichzeitig seien sie wache Menschen gewesen, welche „die Zeichen Gottes, seine leise und eindringliche Sprache wahrzunehmen vermochten“. Der Heilige Vater ergänzte: „Für sie war nicht entscheidend, was dieser oder jener, was auch einflußreiche und gescheite Leute von ihnen dachten und sagten. Ihnen ging es um die Wahrheit selbst, nicht um die Meinung der Menschen.“ Gleiches gelte für die Bischöfe.

Aufgabe der Bischöfe sei „die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi, das Vorangehen und Führen, das Hüten des heiligen Erbes unseres Glaubens, die Barmherzigkeit und die Liebe zu den Bedürftigen und Armen, in denen sich Gottes barmherzige Liebe zu uns spiegelt, endlich das immerwährende Beten sind Grundzüge des bischöflichen Dienstes“. Nur wer selbst Gott eine innige Beziehung zu Gott habe, könne auch andere zu Gott führen.

Schließlich ging Benedikt XVI. auf den Zusammenhang von Glaube und Vernunft ein. Es sei viel darüber nachgedacht worden, von welcher Art der Stern gewesen sei, der die Weisen führte. „Diesen Streit mögen die Gelehrten weiterführen“, so der Heilige Vater. „Der große Stern, die wahre Supernova, die uns führt, ist Christus selbst. Er ist gleichsam die Explosion der Liebe Gottes, die den großen Lichtglanz seines Herzens in die Welt hineinleuchten lässt.“ Die Weisen aus dem Morgenland seien wie all die anderen Heiligen selbst zu Sternbildern Gottes geworden. Die neuen Bischöfen rief Papst Benedikt auf, ebenfalls Sterne Gottes zu sein und die Menschen so zu Christus zu führen.

Foto: Papst Benedikt XVI. – Bildquelle: Kathnews

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