Ramelow mahnt zu respektvollem Empfang

Thüringer Linken-Politiker wird Papstrede im Bundestag anhören.
Erstellt von am 16. September 2011 um 21:04 Uhr
Papst Benedikt XVI.

Berlin (kathnews). Die Ankündigung der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, bei der Rede Benedikts XVI. vor dem deutschen Parlament nicht anwesend zu sein, hat bereits für massive Kritik aus den Reihen der Regierungsfraktionen geführt. Nun meldet sich der Vorsitzende der Linksfraktion im Thüringer Landtag, der bekennende Protestant Bodo Ramelow, zu Wort. Dieser mahnte in der Freitagsausgabe der „Ostsee-Zeitung“ zu einem respektvollen Umgang seiner Partei mit Papst Benedikt XVI. Wörtlich sagte der Politiker: „Man kann Auffassungen des Papstes kritisieren, doch wenn er als Gast des Bundestages auftritt, muss er respektvoll empfangen werden“. Ramelow kündigte unterdessen an, dass der die Papstrede im Reichstagsgebäude in Berlin von der Besuchertribüne aus anhören werde.

Die Frage, ob er das Fernbleiben des Großteils seiner Parteigenossen aus der Bundestagsfraktion für kleinkariert halte, beantwortete der Thüringer Landespolitiker mit „Nein“. Er warnte seine Partei jedoch davor, eine laizistische Partei zu werden und kündigte an, dass er die Partei verlassen werde, falls auf de diesjährigen Parteitag in Erfurt ein entsprechender Antrag angenommen werde. Dann, so Ramelow, gebe es in der Linken keinen Platz mehr für Christen, Muslime und Juden. Neben Linken-Politiker Ramelow und zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft werden auch Vertreter der muslimischen und jüdischen Religionsgemeinschaft auf der Besuchertribüne des Reichstagsgebäudes an der Rede Benedikts XVI. teilnehmen.

Unmut über das Verhalten der Linksfraktion im Deutschen Bundestag regte sich in den vergangenen Tagen bereits innerhalb anderer Parteien. Martin Lohmann, Mitglied der CDU und Vorsitzender des Arbeitskreises engagierter Katholiken in der CDU, bezeichnete das Fernbleiben von Abgeordneten während der Papstrede vor dem Parlament im Interview mit kathnews-Chefredakteur Benjamin Greschner als „ein Zeichen von Schwäche und Armseligkeit“. Lohmann betonte dass hier „Anstand und Toleranz“ fehlten. Der Heilige Stuhl betonte unterdessen, dass der Heilige Vater von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zu dieser Rede eingeladen worden sei.

Foto: Papst Benedikt XVI. – Bildquelle: Shealah Craighead – White House

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