Papst: „Rettendes Priestertum tritt für euch ein“

Benedikt XVI. bittet um Gebet für seine Afrika-Reise.
Erstellt von Radio Vatikan am 16. November 2011 um 18:45 Uhr

Vatikan (kathnews/RV). Benedikt XVI. hat zum Gebet für seine bevorstehende Reise nach Benin aufgerufen. Am Freitag werde er den afrikanischen Kontinent besuchen, sagte der Papst bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz; „vergesst das nicht in eurem Gebet und in eurer Freigiebigkeit“. Benedikt XVI. reist bis Sonntag in das westafrikanische Land, um dort das Schlussdokument der zweiten Afrika-Synode vom Oktober 2009 zu unterzeichnen und zu veröffentlichen. Zudem trifft er in der Hauptstadt Cotonou mit dem Staatspräsidenten sowie den Bischöfen des Landes zusammen. Auch ist ein Besuch in der Stadt Ouidah geplant, wo er am Grab des ersten schwarzafrikanischen Kurienkardinals Bernardin Gantin (1922-2008) beten will.

Mit einer Betrachtung des Königspsalms 110 schloss der Papst an diesem Mittwoch seine Katechesen zu den Psalmen ab. Im letzten Teil der Reihe sprach der Papst bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz über den Königspriester von Salem: Melchisedek. Die Figur von Melchisedek – von hebräisch „Malki-Sedek“, „König-Priester“ – verweist auf Christus als heilbringenden „König der Gerechtigkeit“. Zugleich repräsentiert Melchisedek ein neues Priestertum, „das nicht aus der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm herrührt“, so der Papst:

„Es ist ohne Anfang und Ende (vgl. Hebr 7,3) und nimmt im Opfer von Brot und Wein jene Gaben voraus, in denen sich Christus in der Eucharistie darbietet und Leben schenkt. Dieser Priester und dieses Priestertum rettet und tritt für die Menschen vor Gott ein (vgl. Hebr 7,25). Wenn wir Psalm 110 beten, sehen wir, wir durch die Heilsgeschichte die große Erwartung, die geheimnisvolle Hoffnung hindurchgeht, nach einem König, der Mensch und doch Gott ist, in dem Gott und Mensch beieinander sind und wie diese Erwartung Gestalt annimmt und unerwartet Wirklichkeit wird in Jesus Christus. Wenn wir den Psalm beten, beten wir mit den Jahrtausenden und beten zugleich mitten in der Gegenwart des Leibes Christi.“

Über die Vorfahren und Nachkommen von Melchisedek wird in der Überlieferung nichts berichtet. Das lasse „an eine göttliche Herkunft denken, die schön, unergründlich und geheimnisvoll ist“, fuhr der Papst fort. Zugleich steht Melchisedek für ein Priestertum, das erlösen will: Während es zum Beispiel Aaron, dem ältesten Sohn von Amram und Jokebed aus dem Stamm Levi, hauptsächlich um die Aufrechterhaltung der Gottesbeziehung geht, will Melchisedek für das Volk Erlösung bewirken. Dazu erklärt der Papst:

„Der König, von dem der Psalm redet, kommt von Gott. Er ist der Messias, der den Menschen das göttliche Leben bringen und Mittler von Heiligkeit und Erlösung ist.“

Die auf dem Petersplatz versammelten Pilger lud Benedikt XVI. ein, die Psalmen für das Gebet zu nutzen: „In den Katechesen der vergangenen Wochen wollte ich euch einige kostbare Gebete aus dem Buch der Psalmen vorstellen. Ich lade euch ein, noch mehr mit den Worten der Psalmen zu beten, vielleicht sogar die Laudes, die Vesper und die Komplet zu eurem regelmäßigen Gebet zu machen. Dadurch wird die Beziehung zu Gott gewiss bereichert. Dazu schenke euch der Herr seinen Segen.”

Foto: Papst Benedikt XVI.  – Bildquelle: Andreas Gehrmann

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