Papst besucht Kinderkrankenhaus in Rom
Rom (kathnews/RV). Papst Franziskus hat am Samstagnachmittag das Kinderkrankenhaus Bambino Gesù besucht; es liegt in der Nähe des Vatikans, auf dem Gianicolo-Hügel. „Gott hat eine spezielle Beziehung zu euch Kindern“, sagte der Papst in einer kleinen Ansprache. Begleitet wurde Franziskus unter anderem von seinem neuen Staatssekretär Erzbischof Pietro Parolin und dessen Vorgänger, Kardinal Tarcisio Bertone. Johannes XXIII. war der erste Papst in der Neuzeit, der die Kinder im Bambin Gesù besuchte: Damit begann eine Tradition, in die sich an diesem Wochenende auch Papst Franziskus stellte. Das Bambin Gesù ist, im weiteren Sinne, dem Vatikan unterstellt und gilt als eines der besten Kinderkrankenhäuser von ganz Italien. Bei seiner Ankunft vor der Klinik wurde Franziskus von einer kleinen Gruppe von Kindern aus verschiedenen Ländern begrüsst, darunter aus Äthiopien, Ecuador, Libyen und China. Unter diesen Kindern war auch der zehnjährige Saverio, der an Muskelschwund leidet; ihm war vor drei Jahren im Bambin Gesù ein künstliches Herz eingepflanzt worden, eine der Pionier-Operationen, die in Italien Aufsehen erregt haben.
Papst Franziskus ging als erstes in die Kapelle der Klinik, die als eines der besten Kinderkrankenhäuser Italiens gilt. Dort las ein kleiner Patient den 27. Psalm vor: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten?“ Dem Papst wurde ein Korb mit kleinen Briefen und Zeichnungen überreicht, die die Kinder im Krankenhaus in den letzten Tagen vorbereitet hatten. „Liebe Kinder, ich bedanke mich für eure Träume und Gebete, die ihr in diesem Korb gesammelt habt. Danke! Die bringen wir zusammen zu Jesus, er kennt sie besser als alle, er kennt das, was im Tiefsten unseres Herzens ist. Jesus hat eine besondere Beziehung zu euch Kindern, er ist euch immer nahe.“ Papst und Patienten beteten ein Ave Maria zusammen, dann besuchte der Gast aus dem Vatikan die verschiedenen Stationen. Dort unterhielt er sich ausführlich mit den kleinen Patienten und ihren Familien und ließ sich über die Krankengeschichten informieren. Franziskus segnete auch eine neue Ambulanz für Wiederbelebung, und auf dem Spielplatz traf er sich mit einer Gruppe von Familien, die ein Kind verloren haben. Ableger des Bambin Gesù, darunter auch eine Klinik in Tansania, waren per Video live zugeschaltet. Der Leiter des Kinderkrankenhauses stellte dem Papst schließlich ein Projekt namens „Casa Francesco“, zu deutsch „Franziskus-Haus“, vor: Es wird vom Bambin Gesù zusammen mit der römischen Caritas aufgezogen, es geht darum, Frauen und Kinder in Schwierigkeiten aufzunehmen und zu betreuen. Insgesamt drei Stunden verbrachte der Papst in „seinem“ Kinderkrankenhaus, dann hatte ihn der Vatikan wieder.
Foto: Kolosseum – Bildquelle: Andreas Gehrmann