Gute Kooperation zwischen den Katholiken in der Ukraine und Deutschland

Erzbischof Zollitsch trifft Großerzbischof der Ukrainisch Griechisch-Katholischen Kirche.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 15. Februar 2012 um 16:19 Uhr
Erzbischof Dr. Zollitsch

Freiburg (kathnews/dbk). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, ist heute in Freiburg mit dem Großerzbischof der Ukrainisch Griechisch-Katholischen Kirche, Seiner Seligkeit Sviatoslav Shevchuk, zusammengetroffen. Großerzbischof Shevchuk besucht Deutschland auf Einladung des Hilfswerkes RENOVABIS.

In der Unterredung informierte Großerzbischof Shevchuk ĂŒber die Lage in der Ukraine sowie das VerhĂ€ltnis der christlichen Kirchen untereinander. Deutlich wurde in dem GesprĂ€ch, dass es in der Ukraine nicht an gesetzlichen Regelungen mangelt, die dem SubsidiaritĂ€tsprinzip im sozialen Bereich genĂŒgen, wohl aber an deren Implementierung. Eine wirksame Umsetzung des SubsidiaritĂ€tsprinzips wĂŒrde dazu beitragen, dass die Griechisch-Katholische Kirche in ihrer sozialen Arbeit von finanzieller Hilfe aus dem Ausland unabhĂ€ngiger wĂŒrde. Erzbischof Zollitsch zeigte sich beeindruckt vom Engagement, das die Griechisch-Katholische Kirche leiste, um die Jugend- und Studentenseelsorge weiterzuentwickeln: „Großerzbischof Shevchuk legt außerdem Wert auf eine solide Auslandsseelsorge: Rund zwei Millionen GlĂ€ubige der Ukrainisch Griechisch-Katholischen Kirche leben außerhalb der Ukraine. Einen besonderen Schwerpunkt legt der Großerzbischof außerdem auf die StĂ€rkung der Seelsorge in den Pfarreien. Hier können auch unsere Erfahrungen aus Westeuropa helfen“, so Zollitsch.

Problematisch erscheine das Bildungssystem: „Es ist gut, dass sich die Ukrainisch Griechisch-Katholische Kirche um den Aufbau und die Entwicklung eines leistungsfĂ€higen Bildungssystems einsetzt. Den Bildungseinrichtungen in kirchlicher TrĂ€gerschaft fehlen die staatliche Anerkennung und deshalb auch die staatliche Förderung. Gerade deshalb betrachtet Großerzbischof Shevchuk unsere Regelungen in Deutschland als vorbildlich. Das gilt auch fĂŒr die Einrichtung von bekenntnisgebundenem Religionsunterricht an staatlichen Schulen“, sagte Erzbischof Zollitsch. „Mich fasziniert die GlaubensstĂ€rke der Griechisch-Katholischen Kirche in der Ukraine. Dieses Gottvertrauen hat die Kirche durch die schlimmen Perioden der Verfolgung in der sowjetischen Ära hindurchgetragen. Sie ist das Fundament fĂŒr ihre große VitalitĂ€t in unserer Zeit“.

AusdrĂŒcklich wĂŒrdigte Erzbischof Zollitsch die Arbeit von RENOVABIS in der Ukraine. „Wir deutschen Katholiken haben mit unserem Hilfswerk RENOVABIS in den zurĂŒckliegenden zwei Jahrzehnten vieles zum Aufbau der kirchlichen Strukturen in der Ukraine beitragen können. Die römisch-katholische und die griechisch-katholische Kirche wurden dabei in gleicher Weise berĂŒcksichtigt. Genauso wichtig wie die materielle Hilfe ist aber der menschliche und geistliche Austausch, der uns verbindet. Der Besuch von Großerzbischof Shevshuk in Deutschland ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg zu immer tieferer Gemeinschaft.“ Im Jahr 2011 hat die Ukrainisch Griechisch-Katholische Kirche Fördermittel fĂŒr die DurchfĂŒhrung von 49 Projekten in Höhe von rund 1,76 Mio Euro erhalten, hinzu kommen finanzielle Hilfen fĂŒr Priester in Höhe von knapp 184.000 Euro.

Großerzbischof Shevchuk wurde 1970 in der Region Lviv (Lemberg) geboren und 1994 zum Priester geweiht. Viele Jahre war er am Lviver Priesterseminar tĂ€tig, bevor er 2009 zum Weihbischof der Diözese Maria-Schutz in Buenos Aires ernannt wurde. Vor einem Jahr, am 22. MĂ€rz 2011, erfolgte die Wahl zum Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Lviv-Briukhovichi.

Foto: Erzbischof Dr. Robert Zollitsch – Bilduqlle: Schwarzwaelder bei de.wikipedia.org

 

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