Die Priesterbruderschaft St. Pius X. bezeichnet den neuen Film „Kreuzweg“ als eine Karikatur

Stuttgart (kathnews/KNA). Die traditionalistische Piusbruderschaft hält den bei der Berlinale mehrfach ausgezeichneten Film „Kreuzweg“ für eine „Karikatur“. Die Produktion beschreibe nicht Geist und Zielrichtung der Piusbruderschaft, erklärte der deutsche Distriktobere der Piusbruderschaft, Firmin Udressy, am Dienstag in Stuttgart. Wer Kinder und Jugendliche wie im Film dargestellt erziehe, „missbraucht das Evangelium und die traditionelle Lehre der Kirche“. Der deutsch-französische Film hatte bei den 64. Berliner Filmfestspielen den Preis der Ökumenischen Jury und den Silbernen Bären für das beste Drehbuch erhalten. „Kreuzweg“ von Anna und Dietrich Brüggemann erzählt die Geschichte der 14-jährigen Maria, deren Eltern zu einer erzkonservativen Bruderschaft gehören und die das Mädchen zu einem strengen und freudlosen Leben zwingen. Der Film erzählt, wie Maria an Gott zerbricht. Die Familie hatte nach Angaben der Geschwister Brüggemann persönlichen Kontakt zur Piusbruderschaft, die im Film Paulusbruderschaft heißt. Udressy ergänzte, dass sich in dem Film familiäre Konflikte widerspiegelten. Kontakte zum Vater der Filmemacher habe es in den späten 80er Jahren gegeben. Die ökumenische Jury der Berlinale würdigte, der Film zeige die destruktiven Aspekte jedes Fundamentalismus und nötige zur Reflexion über angemessene Formen des Glaubens.
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Foto: Alte Messe – Manipel – Bildquelle: Berthold Strutz