Bischöfe wollen mehr Ansehen für Pflegeberufe

Krankenhäuser dürften nicht dem Diktat der Wirtschaftlichkeit unterliegen.
Erstellt von Radio Vatikan am 13. Februar 2012 um 17:49 Uhr
Kardinal Reinhard Marx

München (kathnews/RV). Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich für eine Aufwertung der Pflege und der Pflegeberufe ausgesprochen. Es gelte, einen Pflegenotstand zu verhindern, „bei dem die Armen, die Schwachen, die Kranken und besonders die Alten und Dementen auf der Strecke bleiben“. Das sagte der Erzbischof bei einem Gottesdienst zum Welttag der Kranken am Wochenende in München. Die Seelsorge müsse solche Menschen in den Mittelpunkt der Gemeinde holen. Trotz der Spezialisierung in Medizin und Pflege dürften die Pfarreien diese Sorge nicht „von sich wegschieben“.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch sagte am Sonntag, Krankenhäuser dürften
nicht allein dem Diktat der Wirtschaftlichkeit unterliegen. Sie müssten auch „den unbezahlbaren Wert menschlicher Zuwendung“ ermöglichen. „Pflege unter Zeitdruck steht immer in Gefahr, zur reinen Versorgung zu werden“, fügte Zollitsch mit Blick auf die Debatte um Pflegeberufe in Deutschland hinzu. „Aber Pflege ist weit mehr als das Verabreichen von Medikamenten und der Einsatz moderner medizinischer Geräte.“ Von einem „guten Krankenhaus“ und von einer guten Pflege könne nur dann gesprochen werden, „wenn wir uns als Patienten und Angehörige über die medizinisch-technische Qualität hinaus angenommen und ernst genommen fühlen.“

Foto: Karidnal Reinhard Marx – Bildquelle: Wolfgang Roucka

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