„Barmherzigkeit ist der Weg zum Frieden“

Ein großes Herz verurteilt nicht.
Erstellt von Radio Vatikan am 17. März 2014 um 12:34 Uhr
Heiligstes Herz Jesu

Vatikan (kathnews/RV). „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ Diese „Haltung der Barmherzigkeit“, die sich in den Worten Jesu in Lukas 6,36 ausdrückt, „ist gar nicht leicht zu verstehen.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Montag in seiner Frühmesse im Vatikan. Um wirklich barmherzig zu sein, brauche ein Mensch zwei Eigenschaften. Die erste sei, „sich wirklich selbst zu erkennen“ und zu wissen, „dass wir Sünder sind“. Und sich für die eigenen Sünden auch zu schämen: „Es stimmt schon, wir haben niemanden ermordet – aber so viele Kleinigkeiten, so viele tägliche Sünden… Da muss man denken: ‚Was für ein kleinmütiges Herz, das habe ich gegen den Herrn getan’, und man muss sich schämen! Schämen vor Gott… ‚Ich bin ein Sünder und schäme mich vor Dir und bitte Dich um Vergebung.’ Es ist so einfach und zugleich so schwer, zu sagen: ‚Ich habe gesündigt.’“

Oft versuchen wir unsere Sünde zu rechtfertigen, indem wir die Schuld auf andere abwälzen, so der Papst. Schon Adam habe das mit Eva so gemacht. Dann kam er zur zweiten Voraussetzung, um wirklich barmherzig zu sein: „das Herz weit machen“, so nannte Franziskus das. Denn „ein kleines, egoistisches Herz ist unfähig zur Barmherzigkeit“. „Das Herz weit machen! … Der Herr sagt: ‚Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden!’ Diese Großzügigkeit des Herzens! Und was wird euch hinzugegeben? ‚Ein reiches, volles, gehäuftes, überfließendes Maß’… Wenn du ein weites, großes Herz hast, dann kannst du mehr aufnehmen.“ Ein großes Herz verurteile nicht, sondern vergebe, weil auch Gott uns unsere Sünden vergebe, so Papst Franziskus. Barmherzige Menschen entschuldigten immer die Fehler der anderen und dächten dabei an ihre eigenen Sünden. „Aber hast du gesehen, was der und der getan hat? – Ach, ich habe schon genug mit dem, was ich selber angerichtet habe, ich mische mich da nicht ein… Das ist der Weg der Barmherzigkeit, um den wir uns bemühen sollen. Wenn wir alle diese Einstellung hätten – alle Völker, die Menschen, die Familien, die Stadtviertel –, wie viel Frieden wäre dann in der Welt, wie viel Frieden in unseren Herzen! Denn die Barmherzigkeit ist der Weg zum Frieden.“

Foto: Heiligstes Herz Jesu – Bildquelle: Kathnews

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