Architekten-Wettbewerb für Hedwigskathedrale

Woelki für geändertes Raumkonzept zur Feier der Liturgie nach Vatikanum II.
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 21. Juni 2014 um 09:52 Uhr
Kardinal Woelki

Berlin (kathnews/KNA). Die Entscheidung im Architekten-Wettbewerb zur Sanierung der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale fällt am 30. Juni. Dann kürt die Jury die Preisträger aus 15 bereits ausgewählten Entwürfen, wie das Erzbistum Berlin am Freitag ankündigte. Bei dem Wettbewerb geht es auch um eine „Neugestaltung des Innenraums“. Nach dem Willen von Kardinal Rainer Maria Woelki soll das Raumkonzept der Kathedrale besser den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) für Gottesdienste entsprechen. Zur Debatte steht vor allem die acht Meter große Bodenöffnung vor dem Altar, durch die eine Treppe in die Unterkirche führt. Der Entwurf des Architekten Hans Schwippert (1899-1973) vom Beginn der 60er Jahre ist jedoch denkmalgeschützt.

Der Wettbewerb läuft seit vergangenem November. Dazu reichten Architekten 169 Konzepte ein. Davon wählte die Jury im März 15 für eine weitere Ausarbeitung aus. Sie äußerte sich „beeindruckt von der durchweg hohen Qualität der eingesandten Entwürfe und der intensiven Beschäftigung mit der besonderen Würde des Ortes“. Der Fachjury gehören zehn Architekten an, darunter die frühere Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. Unter den Sachpreisrichtern sind außer Woelki auch Berlins Landeskonservator Jörg Haspel und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sowie der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Die Preisgelder belaufen sich auf 270.000 Euro. Der Kostenumfang der Baumaßnahmen hängt nach Angaben des Erzbistums vom ausgewählten Konzept ab und ist noch nicht zu beziffern. Das Projekt solle jedoch vor allem durch Spenden, Stiftungen und staatliche Fördermittel finanziert werden. Ab 2. Juli werden die eingereichten Architekten-Entwürfe und Preisträger Modelle in der Kathedrale und dem benachbarten Bernhard-Lichtenberg-Haus ausgestellt. Das 1774 geweihte Gotteshaus ist eines der historischen Wahrzeichen Berlins. Es wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und bis 1963 – innen in moderner Form – wiederaufgebaut. Rund 50 Jahre nach der letzten Renovierung ist die Kathedrale nach den Worten von Kardinal Woelki dringend sanierungsbedürftig.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: Kardinal Woelki – Foto: Martin Lohmann / LohmannMedia

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