Vorsicht bei Schuldzuweisungen an die Religiosenkongregation

Regina Einig (Tagespost) benennt außer Veralterung des Konventes weitere Ursachen fĂŒr die Schließung des Trappistenklosters in Mariawald.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 27. Januar 2018 um 11:10 Uhr
Abtei Mariawald

WĂŒrzburg (kathnews). Vor allem enttĂ€uschte Traditionalisten werfen der römischen Religiosenkongretation die Schließung der Trappistenabtei Mariawald bei Aachen zu. Doch vor dieser einseitigen Schuldzuweisung warnt Regina Einig in der jĂŒngsten Ausgabe der Tagespost. Dir Frustration bei Traditionalisten ist auch daher zu erklĂ€ren, dass sie französische VerhĂ€ltenisse auf deutsche ĂŒbertrĂŒgen. „Der Glanz französischer Klöster wie Le Barroux oder Fontgombault war in Mariawald 
 nie zu erwarten. Tradition funktioniert in Frankreich milieugebunden. Es sind ĂŒberwiegend SprĂ¶ĂŸlinge einer spirituell eng zusammengeschweißten gesellschaftlichen Sicht, die sich nach Pfadfinderlage und Privatschule im geistlichen Stand wiedersehen“, erklĂ€rte Einig. „Man suche in Deutschland erst einmal die dazu gehörenden Familien, die unter großen persönlichen Opfern sechs bis acht Kinder im Glauben erziehen und es als Ehre betrachten, eine der ihren im Kloster zu wissen. Ein vergleichbares Milieu existiert hierzulande nicht. Daher sind auch die Erfolgskriterien französischer Tradionalistenklöster nicht ĂŒbertragbar“, so die Redakteurin der Tagespost. Dass es in Mariawald nicht gelungen sei, „den Konvent vom Sinn des heiligen Experimentes zu ĂŒberzeugen, wiegt gerade im familiĂ€r-geschlossenen Kreis eines Klauskurklosters schwer“. Außerdem ist zu berĂŒcksichtigen, dass die Liebe zur alten Messe das eine ist, eine ganzes Leben in einem Kloster nach strenger Obsevanz das andere. „Liebe zur traditionellen Liturgie, gepaart mit einer monastischen Berufung“, so Regina Einig, „bedeuten noch nicht, dass jemand der vorkonziliaren Lebensweise der Trappisten lebenslang gewachsen ist.“ Auch die strenge Disziplin habe dazu beigetragen, dass die Zahl der Interessenten klein gewesen ist.

Foto: Kloster Mariawald bei Aachen – Quelle: Verein der Freunde und Förderer der Abtei Mariawald

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