Reform der Reform – Papst Franziskus greift Anliegen seines Vorgängers auf

Was heißt „Reform der Reform“? Die Schriften von Joseph Ratzinger geben Aufschluss.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 6. Juli 2016 um 22:20 Uhr
Gero Weishaupt und Joseph Ratzinger

Von Gero P. Weishaupt:

Robert Kardinal Sarah, der Präfekt der Gottesdienstkonregation in Rom, ruft die Priester auf, ab kommendem Advent die heilige Messe „ad orientem“, nach Osten hin, zu feiern. Priester und Volk sollen in einer Gebetsrichtung die Messe feiern. „Es ist sehr wichtig, dass wir so bald wie möglich zu einer gemeinsamen Ausrichtung zurückkehren, in der die Priester und Gläubigen gemeinsam in die gleiche Richtung schauen – ostwärts oder zumindest in Richtung der Apsis – auf den kommenden Herrn“, sagte Kardinal Sarah. ‚Habt Vertrauen, dass das etwas Gutes ist für die Kirche und für die Gläubigen.“ Mit ihrem pastoralen Urteilsvermögen könnten die Priester selbst einschätzen, wie und wann die Messfeier ‚ad orientem‘ möglich sei, aber vielleicht könnten sie damit am ersten Sonntag dieses Advents beginnen“, hat der Kardinal laut dem Internetportal katholisches.de auf einer liturgischen Tagung in London gesagt. Auch das Internetportal kath.net berichtete darüber.

Reform der Reform

„In seiner Rede erwähnte Sarah außerdem, dass Papst Franziskus ihn gebeten habe, mit einer Untersuchung der ‚Reform der Reform‘ zu beginnen und die liturgischen Erneuerungen, die dem Zweiten Vatikanischen Konzil folgten, anzupassen, berichtet der ‚Catholic Herald‘. Die Studie solle ‚die zwei Formen des römischen Ritus bereichern‘, heißt es bei katholisches.de weiter.

Streng genommen ist die Zelebration zum Osten keine Reform der Reform, denn das Messbuch Papst Pauls VI. geht nach wie vor von dieser Zelebrationsform aus. „Reform der Reform“ im eigentlichen Sinn meint einige Änderungen des „nachkonziliaren“ Messbuches selber.

Offensichtlich wünscht Papst Franzikus selber eine „Reform der Reform“ der nachkonziliaren Messliturgie. Damit würde er ein wichtiges Anliegen von Papst Benedikt XVI. aufgreifen, um es zu einem Abschluss zu führen.

Aber wie könnte eine Reform der Reform des Messbuches Pauls VI. aussehen?  In meinem Buch „Päpstliche Weichenstellungen. Das Motu Propio Summorum Pontificum Papst Benedikts XVI. und der Begleitbrief an die  Bischöfe“ (Bonn 2010) habe ich auch versucht, anhand der Schriften von Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.) eine Antwort auf diese Frage zu geben.

Wegen der jüngsten Aussagen des Kardinalpräfekten Sarah werde ich hier auf Kathnews in einer besonderen Reihe das entsprechende Kapitel meines Buches veröffentlichen. Die Reihe über die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils wird aus diesem Grund zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt. Die neue Reihe starte ich am kommenden Samstag.

Foto: Joseph Ratzinger (später Papst Benedikt XVI.) und Gero P. Weishaupt – Bildquelle: Gero. P Weishaupt, privat

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