Papst em. Benedikt XVI. verteidigt seinen Rücktritt

Heftige Kritik eines Kardinals aus konservativen Kreisen.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 21. September 2018 um 08:46 Uhr
Papst Benedikt XVI.

Vatikan (kathnews). Mehrere Nachrichtenportale, darunter auch die BILD, berichteten am 20. September über einen Briefverkehr aus dem Jahr 2017 zwischen Papst em. Benedikt XVI. und einem deutschen Kardinal. Der Kardinal aus konservativen Kreisen hatte zuvor in einem Interview Benedikts Rücktritt heftig kritisiert. Gar von „beispiellos“ und „schweren Schaden für die Kirche“ war die Rede. Benedikt XVI. habe daraufhin den Kardinal in einem Brief zurechtgewiesen, indem er ihm schrieb:

„Den tief sitzenden Schmerz, den Ihnen mit vielen anderen das Ende meines Pontifikats zugefügt hat, kann ich sehr wohl verstehen. Aber der Schmerz ist bei manchen – wie mir scheint – auch bei Ihnen zum Zorn geworden, der nun nicht mehr bloß den Rücktritt betrifft, sondern sich immer mehr auch auf meine Person und mein Pontifikat im ganzen ausdehnt. Auf diese Weise wird nun ein Pontifikat selbst entwertet und in die Trauer über die Situation der Kirche von heute eingeschmolzen.“ Weiter fuhr er fort: „Wenn Sie einen besseren Weg wissen und daher glauben, den von mir gewählten verurteilen zu können, so sagen Sie es mir bitte.“

Als der kritische Kardinal an Benedikt zurückgeschrieben habe: „Möge der Herr seiner Kirche zu Hilfe kommen“, habe Benedikt XVI. mit einem bemerkenswerten Satz geantwortet. Er schrieb: „Beten wir lieber darum, wie Sie es am Ende Ihres Briefes getan haben, dass der Herr seiner Kirche zu Hilfe kommt.“

Beten wir zusammen mit Papst Franziskus und Papst em. Benedikt XVI. für die Genesung der Kirche – das Schifflein Petri – das in stürmischen Zeiten offenkundig in schweres Fahrwasser geraten ist. [Anm. d. Red.]

Foto: Papst (em.) Benedikt XVI. – Bildquelle: David Bohrer, White House

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung