Kölner Erzbischof zu Gast beim Karlsfest 2015 in Aachen

Pontifikalamt am Sonntag um 10 Uhr im Hohen Dom zu Aachen. Anschließend Eintragung ins Goldene Buch der Kaiserstadt.  
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 21. Januar 2015 um 19:49 Uhr
Kardinal Woelki

Aachen (kathnews). Die Erzbischöfe von Köln hatten im Mittelalter das Privileg, später mit der Goldenen Bulle Karls IV. auch das Recht, in Aachen die Krönung der Könige des Heiligen Römischen Reiches (später mit dem Zusatz: „Deutscher Nation“) vorzunehmen. Es war auch der Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel, der vor 850 Jahren, am 29. Dezember 1165, die Kanonisation (Heiligsprechung) Karls des Großen in Aachen vollzog.

Aachen ist Suffraganbistum des Erzbistums Köln

Aachen war im Mittelalter keine Bischofsstadt. Es gehörte zum Bistum Lüttich im heutigen Belgien. Dieses war bis zur Zeit Napoleons Suffraganbistum des Erzbistums Köln. Erst Beginn des 19. Jahrhunderts gab es für kurze Zeit ein Bistum Aachen. Dessen Geschichte ist geprägt durch die Machtpolitik Napoleons und die Reaktionen des Heiligen Stuhls. Eingerichtet wurde das Bistum Aachen 1802 durch Napoleon, der es aus dem linksrheinischen Gebiet des Erzbistums Köln sowie aus Teilen des Bistums Lüttich und kleineren Teilen der Bistümer Utrecht, Roermond und Mainz zusammensetzte. Der erste Bischof war Marc-Antoine Berdolet, den Napoleon ernannte. Nach Ende der französischen Herrschaft wurde das Bistum durch den Papst am 16. Juli 1821 wieder aufgelöst und in das Erzbistum Köln eingegliedert. Das heutige Bistum Aachen wurde am 13. August 1930 errichtet.

Der Erzbischof von Köln in der Stadt Karls des Großen

Es ist das erste Mal nach seiner Amtseinführung, dass Rainer Maria Kardinal Woelki die Diözese am Dreiländereck zu Deutschland, Belgien und den Niederlanden besucht. Die angrenzenden Bistümer sind in den Niederlanden Roermond, in Belgien Hasselt und Lüttich, in Deutschland im Norden Münster, im Osten Köln und im Süden Trier. Anläßlich des 1201. Sterbetag Karls des Großen zelebriert der Kölner Metropolit am kommenden Sonntag, dem 25. Januar, ein Pontikalamt in der Grabeskirche Karls des Großen. Das Sinfonieorchester Aachen, der Aachener Domchor und Vokalsolisten werden das Pontifikalamt musikalisch gestalten. Unter der Leitung von Domkapellmeister Berthold Botzet wird die Große Messe f-Moll von Anton Bruckner und die symphonische Kantate über „Urbs aquensis“ nach Norbert Richtsteig dargeboten. Zum Festgottesdienst ist traditionell die Karlsschützengilde eingeladen. Sie feiert an diesem Tag ihr Patronatsfest.

Eintragung ins Goldene Buch der Kaiserstadt

Im Anschluss an den Gottesdienst wird sich Kardinal Woelki im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Aachen eintragen. Zum Karlsfest findet im Aachener Rathaus ab 11 Uhr ein buntes mittelalterliches Treiben statt. Der Festtag endet mit einem festlichen Orgelkonzert zum Karlsfest im Aachener Dom um 17 Uhr. Domorganist Prof. Michael Hoppe spielt u.a. Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Karlsfest wird jedes Jahr am letzten Januarsonntag zu Ehren Kaiser Karls des Großen gefeiert. Anlass ist dessen Todestag am 28. Januar 814. Karl wird in Aachen und anderen europäischen Städten als Heiliger kultisch verehrt.

Rathaus zur kostenlosen Besichtigung geöffnet

Das Aachener Rathaus ist neben dem Aachener Dom das bedeutendste Monument der Kaiserstadt. Es ist gebaut auf den Fundamenten der karolingischen Königshalle, der Aula regia. Bekannt ist das Rathaus vor allem wegen seines Krönungssaales, eines der schönsten und bedeutendsten Säle des Mittelalters, in dem die Könige nach ihrer Krönung im Aachener Dom das Festmahl einahmen. Jährlich wird im Krönungssaal am Himmelfahrtstag der „Internationale Karlspreis zu Aachen“ verliehen. Berühmnt sind auch die monumentalen Karlsfreken von Alfred Rethel und seinem Schüler.

Das Aachener Rathaus ist am 25. Januar von 10 bis 18 Uhr zur kostenlosen Besichtigung geöffnet. Neben dem Krönungsfestsaal können unter anderem das Dienstzimmer des Oberbürgermeisters, der Weiße Saal, der Friedenssaal, die Werkmeisterküche und das Werkmeistergericht sowie die Eingangshalle des Rathauses besichtigt werden. Man sieht also auch diejenigen Räume, die den Besuchern an anderen Tagen verborgen bleiben.

Foto: Kardinal Woeki –  Bildquelle:  Martin Lohmann / LohmannMedia

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