Kirchenstatistik 2013 offenbart Mitgliederschwund

GlaubwĂĽrdigkeitsverlust fĂĽhrt zu Kirchenaustritten.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 19. Juli 2014 um 08:09 Uhr
Kreuzigung Christi - Glaskunst

Bonn (kathnews/DBK). Die aktuelle Kirchenstatistik der katholischen Kirche 2013 ist ab sofort online abrufbar. Mit den „Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistümern Deutschlands“ sowie der Militärseelsorge sind heute die statistischen Daten des vergangenen Jahres veröffentlicht worden. Mit 24.170.754 Kirchenmitgliedern machen die Katholiken 29,9 Prozent der Bevölkerung in Deutschland aus (2012: 30,3 Prozent). Aufgrund struktureller Veränderungen in den Bistümern hat sich die Zahl der Pfarreien von 11.222 auf 11.085 verringert. Insgesamt haben die Sakramentenspendungen der katholischen Kirche wie auch in den vergangenen Jahren leicht abgenommen. 2013 gab es 164.664 Taufen (2012: 167.505) und 43.728 Trauungen (2012: 47.161). Die Zahl der Eintritte in die katholische Kirche liegt bei 3.062, die Zahl der Wiederaufnahmen bei 6.980 Personen.

Kritisch ist die Zahl der Kirchenaustritte, die nach einem mehrjährigen rückläufigen Trend in 2013 auf 178.805 angestiegen ist (2012: 118.335). Der Gottesdienstbesuch ist mit 10,8 Prozent auch in 2013 rückläufig gewesen. Die Gesamtzahl der Priester in Deutschland hat sich um 146 Priester auf 14.490 Priester verringert. Die Zahl der Pastoralreferenten und -assistenten hat leicht auf 3.140 (2012: 3.119) zugenommen, die Zahl der Gemeindereferenten sank leicht auf 4.470 (2012: 4.479). Zur Statistik erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx: „Die aktuellen Zahlen sind schmerzlich und alle in der Kirche müssen das ernst nehmen für ihr Handeln. Das zweite Halbjahr 2013 hat offensichtlich zu einem Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust geführt. Der hohen Austrittszahl müssen wir begegnen, indem wir immer wieder versuchen, auf allen Ebenen Vertrauen zu schaffen durch gute und überzeugende Arbeit. Das gilt natürlich besonders auch für uns als Bischöfe und Priester. Darüber hinaus zeigt die Statistik auch einen kontinuierlichen gesellschaftlichen Umbruch: Die Menschen sind – Gott sei Dank – frei, sich für oder gegen die Zugehörigkeit zur Kirche zu entscheiden und sie tun das auch.

Aber nicht alle Ausgetretenen verlieren damit jeden Kontakt zur Kirche. Viele wollen – auf ihre eigene Art – Christen bleiben. Wir müssen das Gespräch mit ihnen suchen und deutlich machen, dass die Gemeinschaft des Glaubens für uns Christen eine wichtige Hilfe und Bereicherung ist. Die Offenheit für das Evangelium und die Suche nach Transzendenz sind ja da. Im Übrigen stelle ich fest, dass zwar der Gottesdienstbesuch im Durchschnitt abgenommen hat, aber durchaus auch zunimmt an bestimmten Tagen, wie mir Pfarrer etwa im Rückblick auf die Ostertage und Fronleichnam berichtet haben und wie ich es selbst erlebe. Wir müssen also die Entscheidungen von Menschen ernst nehmen und als Herausforderung für unsere Arbeit begreifen. Über all das werden wir sicher auch im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz sprechen. Ich bin nicht entmutigt, sondern sehe die Statistik auch als hilfreichen Weckruf: Die Zahlen rütteln noch einmal auf, danach zu fragen, wie wir uns jetzt und künftig neu aufstellen müssen, damit das Evangelium weiterhin gehört und gelebt werden kann. Gerade deshalb bin ich den vielen haupt- und ehrenamtlich in der Kirche Engagierten dankbar, die zum vielfältigen Leben in unseren Gemeinden und Verbänden beitragen.“

Die DBK stellt auf ihrer Homepage die vollständige Kirchenstatistik 2013 als Flyer zur Verfügung.

Textquelle: Pressemeldung der DBK

Foto: Kreuzigung Christi – Glaskunst – Foto: Andreas Gehrmann

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