Herz Jesu und Priestertum – Claret de la Touche

Eine Buchbesprechung von Hans Jakob BĂĽrger.
Erstellt von Hans Jakob BĂĽrger am 10. Juni 2016 um 10:28 Uhr
Bildquelle: Bernardus-Verlag

„Ich weiß nicht, von wem das Buch ist; doch dies weiß ich ganz sicher, daß es nicht das Werk einer Frau ist.“ Mit diesem Satz kann man heute niemanden beeindrucken, es sei denn solche Männer, die Frauen als Menschen zweiter Klasse ansehen. Doch jener Priester, der diesen Satz ausgesprochen hatte, musste sich eines Besseren belehren lassen. Mutter Luise Margareta schrieb ihn, – und zweifelte nicht daran, dass der eigentliche Urheber ihres Buches der Herr selbst war, ER, die menschgewordene, ewige Liebe. Das erste Exemplar des Buches sollte, so war es der Wunsch der Dienerin Gottes, dem Papst vorgelegt werden, der bereits über seinen Ursprung und den Inhalt informiert gewesen war. Als dieser sich im Mai 1910 nach dem Buch erkundigte, erfuhr er, dass es noch gebunden werden müsse, worauf Pius X. antwortete: „Ich werde es selbst binden lassen.“ Dem Papst war an diesem Buch sehr gelegen. Es gehörte im deutschen Sprachraum lange zur Standardlektüre vieler Priester. Endlich ist es nun im Bernardus-Verlag wieder neu aufgelegt worden. „Herz Jesu und Priestertum“ ist zunächst ohne Namensnennung der Autorin erschienen, weswegen der eingangs zitierte Satz zustande kam.

Die französische Nonne und Mystikerin Louise-Marguerite Claret de la Touche (1868-1915) war Gründerin des Ordeninstituts Schwestern von Bethanien des Heiligsten Herzens. Wegen ihrer Visionen, bei denen ihr das Herz Jesu erschien, gründete sich später, durch den Bischof von Ivrea und Pater Alfred Charrier S.J. der Priesterbund der Freunde des Herzens Jesu. Der Seligsprechungsprozess wurde 1937 eingeleitet. Am 26. Juni 2006 bestätigte Papst Benedikt XVI. den heroischen Tugendgrad, so dass sie den Titel Ehrwürdige Dienerin Gottes trägt.

Wie nun kann diese Ordensfrau aus dem 19. Jahrhundert den Priestern und den Menschen des 21. Jahrhunderts noch etwas sagen? Lassen wir die Dienerin Gottes selbst zu Wort kommen: „Wir sind der Liebe des Herzens Jesu nachgegangen. … Wir sind ihm nachgegangen bis zu seiner Quelle, und wir sahen die Liebe zum Priestertum aus diesem göttlichen Herzen entspringen, als es noch im Schoß der jungfräulichen Mutter vom Heiligen Geiste gebildet wurde. Seitdem entströmte unaufhörlich in königlicher Fülle die innige Liebe zum Priestertum dem Herzen Jesu.“

Dem BĂĽchlein, in handlichem Taschenformat, ist eine weite Verbreitung zu wĂĽnschen.

Hans Jakob BĂĽrger

Herz Jesu und Priestertum
Luise Margareta Claret de la Touche
Bernardus-Verlag 2010, 4. Aufl.
266 Seiten, 9,00 €
ISBN 978-3-8107-9223-5

Foto: Herz Jesu und Priestertum – Bildquelle: Bernardus-Verlag

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