Einschlägige Beiträge des Lehramtes zum Umgang mit wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen
Würzburg/Regensburg (kathnews). Rechtzeitig zur bevorstehenden Bischofssynode in Rom, auf der Papst Franziskus und die Bischöfe sich erneut den „pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“ stellen, erscheint im Würzburger Echter-Verlag in der Reihe „Römische Texte und Studien“ am 12. September 2014 ein neuer 6. Band mit dem Titel „Zur Seelsorge wiederverheirateter Geschiedener“. Herausgeber ist der Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, der zugleich Mitglied der römischen Kongregation für die Glaubenslehre ist. Bei dem Band handelt es sich um eine deutsche Übersetzung des von der Glaubenskongregation in der Reihe 17 der Documenti et Studi in italienischer (und lateinischer) Sprache herausgegebenen Büchlein mit dem Titel „Sulla pastorale die divorziati risposati. Documenti, comenti e studi, erscheinen 1998 in der Editrice Vaticana“.
Einschlägige Beiträge des Lehramtes mit grundlegender Einführung von Joseph Kardinal Ratzinger (Benedikt XVI.)
Der vorliegende deutsche Band versteht sich als eine Hilfe vor allem für Bischöfe und Priester in der schwierigen Frage des Umgangs mit wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen in der Seelsorge. Der Leser findet hier eine Reihe von einschlägigen Beiträgen des Lehramtes, wie z. B. das Schreiben der Glaubenskongregation von 1994 an die Bischöfe der katholischen Kirche über den Kommunionempfang von wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen, erläuternde Studien zu den Begriffen „Epikie“ und „Aequitas canonica“, auf die im Zusammenhang mit der Frage nach der Zulassung wiederverheirateter geschiedener Gläubigen immerfort Bezug genommen wird, sowie vertiefte Studien über die Aussagen der Kirchenväter in Bezug auf die altkirchliche Praxis.
Den kirchenamtlichen und theologischen Texten geht eine grundlegende Einführung von Joseph Kardinal Ratzinger, dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, voran, in der er die Lehraussagen in Thesen zusammenfasst, die wichtigsten Einwände gegen die Lehre nennt und Antwort auf diese Einwände gibt.
Ergebnis der Erläuterungen von Kardinal Ratzinger
Kathnews hat vor einigen Tagen bereits einen Teil des wichtigen Vorwortes von Kardinal Ratzinger im Hinblick auf die Bischofssynode im Oktober in seinem Beitrag Pastoral, die den Menschen helfen will, muss in der Wahrheit gründen zugänglich gemacht. Ebenso hat die katholische Zeitung „Die Tagespost“ die Einleitung des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation in ihrer Ausgabe vom 6. September 2014 veröffentlicht.
Als Ergebnis des einleitenden Beitrages von Kardinal Ratzinger kann festgehalten werden:
– Die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe folgt aus der Treue gegenüber dem Wort Jesu.
– Die Kirche des Westens hat im Unterschied zur Kirche des Ostens die ursprüngliche Praxis der Kirchenväter in Bezug auf den Umgang mit wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen bewahrt.
– Die Prinzipien der Epikie und Aequitas canonica sind auf Normen des göttlichen Rechtes wie die der Unauflöslichkeit der Ehe nicht anwendbar.
– Die in der Apostolischen Adhortation Familiaris consortio von 1981 in Nr. 84 von Papst Johannes Paul II. in Erinnerung gerufene Praxis der katholischen Kirche im Umgang mit den wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen ist bindend und nicht aufgebbar. Es handelt sich um eine Disziplin, die von Innen her aus der Unauflöslichkeit der Ehe folgt.
– Es besteht kein Gegensatz zwischen personalistischer und juridischer Sichtweise der Ehe. Das Zweite Vatikanische Konzils wollte auch in seiner Ehelehre keinen Bruch mit dem bisherigen Lehraussagen der Kirche.
– Die Wahrheit kann und darf nicht im Namen der Liebe kompromittiert werden.
Der von Bischof Voderholzer herausgegebene 6. Band des Echter-Verlages umfaßt ca. 108 Seiten und kostet € 9,90 (D) / CHF 14.40 / € 10,20 (A) Alle Preisangaben in Schweizer Franken (CHF) sind unverbindliche Preisempfehlungen. ISBN 978-3-429-03760-4
Foto: Regensburger Dom – Bildquelle: Omnidoom 999 / Wikipedia