Die Welt und der Christ – Meilensteine der Spiritualität des heiligen Josefmaria Escrivá

Eine Rezension von Hans Jakob Bürger.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 30. Januar 2016 um 10:00 Uhr
Bildquelle: Wikipedia Carlos yo

Wenn es einen „modernen“ Heiligen schlechthin gibt, so kommt – vielleicht neben Papst Johannes Paul II. – sicherlich Josefmaria Escrivá, der Gründer des „Opus Dei“ in den Sinn. Bereits 2010 ist im Wiener „Verlag Fassbaender“ das umfassende Werk „Die Welt und der Christ“ von Johannes Vilar erschienen, das die „Meilensteine der Spiritualität des heiligen Josefmaria Escrivá“ diskutiert. Neben den Kapiteln von Vilar enthält „Die Welt und der Christ“ auch einen Beitrag von Bischof Álvaro del Portillo über das „Apostolat als Bestandteil der christlichen Berufung“ sowie eine Studie zum Thema „Der existenzielle Primat der Freiheit“ von Cornelio Fabro.

Kern der von Josefmaria Escrivá formulierten Spiritualität ist die berufliche Arbeit: „Die Lehre der subjektiven und objektiven Heiligung der Arbeit ist nicht eine Sache mehr in der Botschaft des heiligen Josefmaria, als würde man sagen: Früher hatte man Mittel wie die Sakramente, das Gebet, und die Werke der Barmherzigkeit und jetzt kommt die Arbeit hinzu. Das würde den Kern nicht treffen. Für Escrivá ist die Arbeit wesentlich, denn sie trägt alles andere, auch der Aufbau der Spiritualität dreht sich um die Arbeit.“

Ein wichtiges Kapitel in „Die Welt und der Christ“ heißt „Leben aus einem Guß“, haben wir doch als Christen alle damit zu kämpfen, nicht nur am Sonntagmorgen Gott in den Blick zu nehmen. Vielmehr gehört Gott auch unter der Woche in den Fokus – und zwar auch hier nicht nur ab und zu, etwa beim Morgen- und Abendgebet oder vor Mahlzeiten. Escrivá sagt demgegenüber deutlich: „Auf der einen Seite des Innenleben, der Umgang mit Gott, und auf der anderen Seite, säuberlich getrennt davon, das familiäre, beruflich und soziale Leben, ein Leben voll irdischer Kleinigkeiten. Nein! Es darf kein Doppelleben geben. Wenn wir Christen sein wollen, können wir diese Art von Bewußtseinsspaltung nicht mitmachen.“ Vor diesem Hintergrund dürften auch Katholiken, die eigentlich keine außergewöhnlichen Sympathien für das „Opus Dei“ hegen, das vorliegende Buch mit Gewinn lesen.

Die Welt und der Christ
Meilensteine der Spiritualität des heiligen Josefmaria Escrivá
Johannes Vilar
Mit einem Beitrag von Bischof Álvaro del Portillo
und einer Studie von Cornelio Fabro
Fassbaender Verlag
ISBN-13: 978-3902575166
384 Seiten. 24,20€

Foto: San Josemaría Escrivá de Balaguer – Iglesia de la Vera Cruz – Bildquelle: Wikipedia / Carlos yo

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