Alkuin und der diesjährige Karlspreisträger

Vortrag im Krönungssaal des Aachener Rathauses im Rahmen eines Kulturprogammes im Vorfeld der diesjährigen Karlspreisverleihung am Himmelfahrtstag 25. Mai 2017.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 25. April 2017 um 12:27 Uhr
Kaiser Karl der Große

Von Gero P. Weishaupt:

Aachen (kathnews). Der diesjährige Karlspreis kann wohl angesichts europakritischer Stimmen als außerordentlich bezeichnet werden. Während die Verhandlungen  für den „Brexit“ anlaufen, erhält ein Brite in Aachen den diesjährigen Karlspreis, die bedeutendste und wichtigste Auzeichnung Europas. Im vorigen Jahr erhielt Papst Franziskus als zweiter Papst (vor ihm Johannes Paul II.) den Karlspreis, 1954 einer der Gründerväter der Europäischen Union Konrad Adenauer (CDU), der vor 50 Jahren, im April 1967, gestorben ist. Nicht unumstritten war die Verleihung 2015 an den damaligen Präsidenten des Europaparlamentes und heutigen SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz aus Würselen bei Aachen.

Seit Jahren gehört zur Preisverleihung im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses, auf dem Areal der ehemaligen Pfalz Karls des Großen, dort also, wo einst „the pulse of Europe“ schlug, ein reiches kulturelles und niveauvolles Rahmenprogramm mit Vorträgen, Ausstellungen, Konzerten etc..

Karolingische Renaissance

Einen grundlegenden Vortrag hält am kommenden Freitag, dem 28. April, der Aachener Historiker Prof. Dr. Max Kerner vom Historischen Institut der RWTH Aachen.  Sein Vortrag dreht sich um den Mann, der für die Kulturgeschichte Europas nicht zu unterschätzen ist. Es handelt sich um Alkuin von York. Er war nicht nur der Begründer der Schola Palatina mit dem ältesten Knabenchor (Aachener Domchor) Deutschlands, sondern ragt vor allem als „Kulturminister“ am Aachener Hof und als Berater Karls des Großen hervor. Die Bedeutung Alkuins liegt vor allem in jener kulturgeschichtlichen Leistung, die als „Karolingische Renaissance“ bezeichnet wird und die in Aachen ihren Ausgang genommen hat.

Einsatz für Wissenschaft und Kultur

Im Programmheft für das Rahmenprogrammes  heißt es:

„Den Karlspreisträger Timothy Garton Ash und den Angelsachsen Alkuin verbindet nicht nur die Herkunft aus England – aus Oxford der eine (Garton Ash), aus York, einer berühmten Bildungsstätte des frühmittelalterlichen Europas, der andere (Alkuin). Beiden gemeinsam ist auch ihr Einsatz für die europäische Wissenschaft und Kultur, deren Grundlagen Alkuin um 800 mitgeschaffen hat, deren aktuelle Herausforderungen Timothy Garton Ash zu bestimmen sucht. Vor diesem Hintergrund soll Alkuin als eine zentrale Gestalt der karolingischen Hochkultur vorgestellt und seine Zusammenarbeit mit Karl dem Großen beschrieben werden, um am Ende zu fragen, was eine solche Analyse für unsere moderne Welt und ihre digitale Vernetzung bedeutet, in der sich die Informationsriesen zu Bildungszwergen entwickeln und die Weltbilder durch Bilderwelten ersetzt zu werden drohen.“

Vortrag und Diskussion Krönungssaal,

Rathaus der Stadt Aachen, Markt,

Freitag, 28.04.2017, 18.00 Uhr.

Eintritt frei.

Foto: Karl der Große nach einem Porträt von Albrecht Dürer – Bildquelle: Kathnews

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