Aids-Konferenz: Ende der Epidemie bis 2030 erhofft

Weltweit ĂĽber 35 Millionen Menschen mit HI-Virus infiziert.
Erstellt von Radio Vatikan am 22. Juli 2014 um 09:55 Uhr
Skulptur

Melbourne (kathnews/RV). In Melbourne tag derzeit die Welt-Aidskonferenz, die alle zwei Jahre stattfindet und jeweils mehrere Tausend Fachleute vereint. Weltweit leben heute über 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, und immer noch infizieren sich jedes Jahr Millionen – auch es heute weniger Todesfälle durch Aids und weniger Neuinfektionen gibt. Astrid Berner-Rodoreda, die Aids-Fachfrau von Brot für die Welt, ist für das evangelische Hilfswerk nach Australien gereist; mit realistischen Erwartungen, wie sie im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. „Es gibt immer Leute, die auf den Durchbruch warten, dass man endlich mal einen Impfstoff gefunden hat, endlich HIV eliminieren kann. Ich glaube, da werden wir auch dieses Jahr wieder enttäuscht werden.“ Doch gibt es ein konkretes Ziel, und das sei realistisch, sagt Berner-Rodoreda: Ja, wir können bis 2030 Aids „als Krankheit besiegen”. „Das heißt, wir schaffen es bis dahin, die Kranken auf Behandlung zu setzen und ein Leben lang auf Behandlung zu lassen. Das wird von vielen so wahrgenommen, dass wir gerade an einem Wendepunkt sind: Wenn wir jetzt nichts tun, wenn wir jetzt nicht unsere Anstrengungen verdoppeln, kann sich die Epidemie weiter ausbreiten. Jetzt müssen wir die richtigen Maßnahmen ergreifen.“

Die Vereinten Nationen, deren Organisation UN Aids federführend bei der Ausarbeitung dieses Modells ist, schlägt vor, sich nun auf jene Regionen innerhalb eines Landes zu konzentrieren, die am stärksten von HIV betroffen sind. „Denn da sind die Neuinfektionen und diejenigen, die schon mit der Krankheit leben. Jene, die auf Behandlung gesetzt werden müssen, denn dann sind sie wenig infektiös. Wir wissen heute, dass die Leute, die in Behandlung stehen, kaum mehr ansteckend sind.“ Der Beginn der Weltaids-Konferenz war überschattet vom Abschuss der Malaysian-Maschine über der Ost-Ukraine; mehrere Konferenzteilnehmer kamen dabei ums Leben. Glücklicherweise hätten sich die ersten Befürchtungen nicht bestätigt, wonach bis zu 100 Delegierte unter den Toten seien, so Berner-Rodoreda; nach heutigem Wissensstand seien es sechs. „Wir haben Leute verloren, die sich sehr engagiert haben, und die Vorsitzende der Konferenz hat gesagt, wir werden die Konferenz den Verstorbenen widmen und alles dran setzen, es zu schaffen, zu einem Ende von Aids in den Jahren bis 2030 beizutragen.“

Foto: Skulptur – Bildquelle: Andreas Gehrmann

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